Kinderleiche in Staad SG gefunden
Morgen hätte Jasmina (†) ihren 2. Geburtstag gefeiert

Die Kantonspolizei St. Gallen verdächtigt das Paar Jessica T. (32) und Hanspeter H. (52), ihre knapp zweijährige Tochter Jasmina umgebracht zu haben. Im Keller ihres Hauses hatten die Beamten eine Kinderleiche gefunden.
Publiziert: 06.08.2015 um 11:26 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:25 Uhr

Im Keller des Hauses in Staad SG machten Polizisten am Dienstag den grausigen Fund: Die Beamten fanden die Leiche eines kleines Mädchens. Ihre Eltern, die Deutsche Jessica T. (32) und ihr Schweizer Freund Hanspeter H. (52) wurden festgenommen. Der Verdacht: Die beiden haben ihr Kind umgebracht!

Noch konnte die Leiche nicht offiziell identifiziert werden – der Zustand des Leichnams habe dies nicht zugelassen, teilt die Kantonspolizei St. Gallen mit. Sie geht jedoch davon aus, dass es sich um Jasmina, die gemeinsame Tochter des Paares handelt. Das kleine Mädchen wäre morgen zwei Jahre alt geworden.

Der Götti des Mädchens ist geschockt und tieftraurig. «Ein kleiner Engel wurde der Welt entrissen. RIP kleine Jasmina!», schreibt er auf Facebook.

«Er war ein Psychopath»

Er traut Jessica T. nicht zu, ihr Kind getötet zu haben. «Sie war immer eine fürsorgliche Mutter», sagt er zu Blick.ch. So habe sie, als sie schwanger wurde, von einem Tag auf den anderen mit dem Rauchen aufgehört.

Seit T. allerdings mit Hanspeter H. zusammen sei, sei es bergab gegangen. Beide hätten Drogen genommen und sich zeitweise in psychiatrischer Behandlung befunden. «Hampi war schon immer ein richtiger Psychopath», sagt der Götti, der H. eigenen Angaben zufolge seit Langem kennt. Jessica T. sei ihrem Freund «auf eine unheimliche Art hörig» gewesen.

Kesb wurde stutzig

Die Mutter hat drei weitere Kinder von anderen Männern. Im Gegensatz zur kleinen Jasmina wohnten sie nicht bei dem Paar, zwei von ihnen waren fremdplatziert.

Als T. für das Mädchen und den Buben einen Rückplatzierungsantrag stellte, leitete die Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb) Rorschach eine Abklärung der häuslichen Verhältnisse ein. Dabei stellte sie laut Hanspeter Krüsi, Sprecher der Kantonspolizei St. Gallen, fest, dass das jüngste Kind nicht auffindbar ist.

Die Kesb schöpfte offenbar einen schlimmen Verdacht: Wegen Verletzung von Fürsorge- und Erziehungspflichten erstattete sie Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft St. Gallen. Bei der polizeilichen Hausdurchsuchung fanden die Ermittler diese Woche schliesslich die Kinderleiche.

Mutter in U-Haft, Vater in Psychiatrie

Mehrere Nachbarn der tatverdächtigen Eltern sagen gegenüber «Blick.ch», dass sie Jessica T. und die kleine Jasmina nie draussen gesehen hätten. Den Vater – «einen komischer Typ» – hingegen schon. Bereits in der vergangenen Woche seien mehrere Polizeiautos vor dem fraglichen Haus gestanden.

Die Mutter befindet sich in Haft und wird derzeit befragt, der Vater wurde in die Psychiatrie eingeliefert. Hätte er nicht fürsorgerisch untergebracht werden müssen, wäre auch er in U-Haft. (lex/ant/sas/lha)

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