Kapo St. Gallen geht gegen «Autoposer» vor
Diese Boliden sind seit Pfingsten stillgelegt

In St. Gallen geht es Boliden-Protzern an den Kragen: Seit Wochen hat die Kantonspolizei sogenannte «Autoposer» im Visier. An Pfingsten wurden gleich mehrere Boliden aus dem Verkehr gezogen.
Publiziert: 01.06.2020 um 09:16 Uhr
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Aktualisiert: 02.06.2020 um 20:02 Uhr
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Am Samstag und Pfingstsonntag hat die Kantonspolizei St.Gallen in Gossau, Wil, Heerbrugg und in Rorschach diverse Autoposer kontrolliert.
Foto: Kantonspolizei St. Gallen

Am Samstag und Pfingstsonntag hat die Kantonspolizei St.Gallen in Gossau, Wil, Heerbrugg und in Rorschach diverse Autoposer kontrolliert. Dabei wurden fünf Autos aus dem Verkehr gezogen, wie die Kapo St. Gallen in einer Mitteilung schreibt. «18 Männer wurden bei der Staatsanwaltschaft des Kantons St. Gallen angezeigt.»

Für die Kontrollen der Boliden hat die Polizei einen Fahrzeugexperten des Strassenverkehrsamtes beigezogen. «Der Schwerpunkt lag bei Autos, welche technisch verändert wurden. Die Fahrer posen damit optisch und ihre Autos fallen durch Lärm akustisch auf», schreibt die Polizei.

«Ganze Auspuffrohre durchtrennt»

Verschiedentlich wurde festgestellt, dass Katalysatoren und Schalldämpfer fehlten. «Es wurden auch ganze Auspuffrohre durchtrennt». Zudem hätten die Poser Schalldämpfer manipuliert, was zu grösserem Lärm der Autos führt. Bei einem Motorrad wurde gar eine typenfremde Auspuffanlage und ein externer Luftfilter festgestellt, was zu einer Leistungssteigerung führt. «Zwei Autofahrer fielen zudem durch ihre aggressive Fahrweise in Wil auf.

Durchdrehende Hinterräder in Heerbrugg

Auch in Heerbrugg konnte ein Auto beobachtet werden, bei welchem die Räder beim Anfahren durchdrehten und anschliessend das Heck ausbrach», so die Kantonspolizei St. Gallen. Diese Fahrer werden nebst Verursachen von vermeidbarem Lärm auch wegen nicht vorschriftsgemässen Spoilern zur Anzeige gebracht. Sie müssen zudem ihre Autos beim Strassenverkehrsamt vorführen.

Auch die Kantonspolizei Aargau geht seit diesem Jahr verstärkt gegen «Autoposer» vor. In Aarau wurden drei Autos von jungen Männern stillgelegt. Experten des Strassenverkehrsamtes werden die drei Wagen nächste Woche einer eingehenden technischen Prüfung unterziehen.

Zusätzlich erfolgten Geschwindigkeitskontrollen auf einschlägig bekannten Raserstrecken. Die Polizei verzeigte über ein Dutzend fehlbare Lenker.

22 Anzeigen auch in Chur

In Chur GR wurden 22 Fahrzeuglenker zur Anzeige gebracht. 19 Lenker verursachten vermeidbaren Lärm, insbesondere in den Nachtstunden und in Wohnquartieren, durch Hochdrehen des Motors und Beschleunigen, wie die Kantonspolizei Chur mitteilte. Zwei Automobilisten wurden wegen Nichtbeherrschen des Fahrzeuges zur Anzeige gebracht. (fr)

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