Kampf mit den Kurden
Aus der Ostschweiz in den Krieg gegen IS

Schon drei Mal reiste Jörgen Nicolai (41) aus der Ostschweiz nach Syrien – um an der Seite der Kurden gegen die Terrororganisation Islamischer Staat zu kämpfen.
Publiziert: 12.12.2015 um 21:17 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:26 Uhr
Nicolai kämpfte mit den Kurden gegen die Terrormiliz.
Foto: ZVG

Vor Jahren arbeitete der gebürtige Däne als Techniker in Aleppo, gewann dort viele Freunde. Im Sommer 2014 wurde einer von ihnen von Angehörigen des IS verschleppt. Der Ingenieur liess Frau und Kind zurück und zog aus der sicheren Schweiz in den Kampf gegen die Terrormiliz.

Über seine Erlebnisse in Syrien hat er nun ein Buch geschrieben. «Heval» heisst es, Kurdisch für Kamerad. Darin schildert der Däne, wie schwer es war, sich als Ausländer den kurdischen Kämpfern anzuschliessen. Wie er in versteckten Camps ausgebildet wurde. Und wie er schliesslich gegen den IS kämpfte.«Ich bin nicht der Einzige, auch andere Männer aus der Schweiz sind im Einsatz gegen den IS», sagt Nicolai.

Die meisten seien Kurden mit Schweizer Pass, die Angehörige verloren haben oder ihre Kultur verteidigen wollen. Eine brisante Aussage, denn Schweizer dürfen sich keiner fremden Armee anschliessen. Doch der Nachrichtendienst des Bundes hat anderes zu tun: Er konzentriert sich auf die 57 Islamisten, die aus der Schweiz in den Heiligen Krieg gezogen sind.

Einige sind bereits tot: «Befreiungskämpfer vor Ort haben mir berichtet, dass sie mehrere Leute getötet haben, die eine Schweizer ID auf sich trugen», sagt Nicolai. Der Ingenieur ist seit einigen Monaten wieder zu Hause. Ins Kampfgebiet will er nicht mehr – vorerst. «Zuerst will ich mein Buch auf Deutsch übersetzen. Alle Einnahmen spende ich einer Organisation für Kriegsopfer.»

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