Ist sie die vermisste Isabella T. (20) aus Turgi AG?
Er fand die Teppich-Tote im Thurgau

200 Meter tief im Wald des Wilderetobel bei Zezikon TG macht Manfred Hunziker am letzten Donnerstag eine schreckliche Entdeckung: Unweit einer Strasse liegt eine tote Frau. Eingewickelt in einen Teppich. Die Spuren dieses brutalen Gewaltverbrechens führen in den Aargau.
Publiziert: 30.01.2018 um 13:22 Uhr
|
Aktualisiert: 28.05.2021 um 07:59 Uhr
1/12
Von ihr fehlt seit Monaten jede Spur: Isabella T. aus Turgi AG.
Foto: Facebook
Marco Latzer

Liebevoll kümmert sich Manfred Hunziker (78) um das Wilderetobel bei Zezikon TG. Seit über einem Jahrhundert befindet sich dieser Wald im Besitz seiner Familie. Am letzten Donnerstag ändert sich alles. «Hier ist es gewesen!», deutet Hunziker mit einer Gartenschere in der Hand an. Der Zürcher zeigt auf eine kleine Lichtung, wenige Meter neben der Strasse, die durch das Tobel führt.

«Mir war schnell klar, dass da jemand drin liegt!»

Hier stösst der Rentner auf einen zusammengerollten grünen Teppich, den er zunächst für blossen Abfall hält. «Als ich mir das genauer angeschaut habe, war schnell klar, dass da jemand drin liegt. Ich sah Haare, die herausschauten!» Hunziker merkt darauf, dass es sich um eine leblose Frau handelt. Darauf alarmiert er die Polizei. Über den weiteren Zustand der Toten schweigt sich der Waldbesitzer aus. So genau habe er sich das nicht angeschaut.

Er verrät aber: «Als ich die Polizei benachrichtigte, dachte ich mir noch, dass es auf die fünf Minuten mehr oder weniger, bis die Hilfe da ist, nicht mehr ankommt!» Manfred Hunziker wird nach seinem Horror-Fund psychologische Hilfe angeboten. Beansprucht habe er sie bislang nicht, beteuert er. «Aber es gibt einem natürlich schon zu denken, wenn man eine Leiche in seinem Wald findet.»

Handelt es sich bei der Vermissten um Isabella T.?

Der schlimme Verdacht: Obwohl die Tote noch nicht zweifelsfrei identifiziert ist, dürfte es sich wohl um die Aargauerin Isabella T.* (20) handeln. Zuletzt wurde sie im letzten November im Ausgang an der Zürcher Langstrasse gesehen, berichtet die «Aargauer Zeitung». Seither gilt die Frau als vermisst.

Nach erfolglosen Suchaktionen wandte sich Familie T. auch verzweifelt an die Öffentlichkeit. «Bitte, Isabella, melde dich bei mir!», sagte Mutter Violeta zum Lokalsender «Tele M1».

Fund würde Sinn ergeben

Zeitlich würde der Fund ins Bild passen: Die Thurgauer Kantonspolizei geht derzeit davon aus, dass der Teppich mitsamt der Leiche in der Weihnachtszeit im Wilderetobel deponiert wurde – und darauf längere Zeit dort lag. Das bestätigen gegenüber BLICK auch mehrere Anwohner, die den Teppich ebenfalls gesehen hatten.

Weshalb schaute sich niemand den ominösen Teppich genauer an? «Ich kann nur raten», sagt Waldbesitzer Manfred Hunziker. «Aber ich habe keine Verwesungsgerüche wahrgenommen. Es stank nicht!»

*Name der Redaktion bekannt

Fehler gefunden? Jetzt melden