30 Polizisten Grenzwächter waren nötig, um den 22-jährigen Kosovaren in seinem Opel Corsa aufzuhalten. Am Schluss endete die Flucht nach einer halben Stunde und 50 Kilometern mit einem Frontalcrash in Widnau SG.
Seinen Anfang nahm die irre Verfolgungsjagd heute Vormittag am Oberen Graben in St. Gallen. Das Auto fällt Fahndern der Kantonspolizei St. Gallen auf, weil daran unterschiedliche Autonummern angebracht sind. Die Polizisten wollen den Opel anhalten, doch der Fahrer gibt Gas.
Er rast auf die Autobahn und fährt in Richtung Rheintal, dabei überholt er Autos rechts und auch über den Pannenstreifen. Zwei zivile Polizeiautos jagen ihm mit Blaulicht hinterher.
Auf der Höhe St. Margrethen bildet die Polizei einen künstlichen Stau, doch der Mann rast einfach auf dem Pannenstreifen daran vorbei.
In Widnau nimmt er dann die Ausfahrt. Eine Polizeisperre umfährt er einfach über eine Wiese. Dann durchbricht er eine Sperre der Grenzwache in Kriessern sowie eine Sperre ausserhalb des Dorfes und beschädigt dabei ein Polizeiauto.
Autoreifen schälte sich ab
Dann kehrt er auf die Autobahn zurück und rast wieder in Richtung St. Gallen. Doch langsam macht sein Opel Corsa nicht mehr mit. Ein Reifen beginnt sich abzuschälen.
Darum fährt der 22-Jährige in Widnau wieder von der Autobahn und landet auf einer Brücke bei Diepoldsau in der fünften und letzten Polizeisperre: Der Opel kracht frontal in ein Polizeiauto und zwei unbeteiligte Autos.
Endlich kann der Mann verhaftet werden. Dabei stellt sich heraus: Er hat keinen Fahrausweis, hat auch noch nie einen besessen, die Nummernschilder sind geklaut und er ist wegen Vermögensdelikten der Polizei bekannt. Jetzt sitzt er im Gefängnis.
Doch wieso wurde der Corsa, nicht gerade eine Rennmanschine, nicht schon früher gestoppt? «Das Auto auszubremsen, wäre viel zu gefährlich gewesen», sagt Polizeisprecher Hanspeter Krüsi zu BLICK. Schon bei einem Tempo von 120 km/h würde es einen heftigen Knall geben. «Darum wollten wir keinen Unfall provozieren.»
Zudem habe nie die Gefahr bestanden, dass der Mann davon kommen würde. «Wir wussten ja immer wo er ist und hatten auch Polizisten vor ihm», sagt Krüsi. (sas)