Heisser Zirkus-Export aus der Ostschweiz
«Ich verbrenne mich nicht mehr»

Sie ist ein Sprössling der Ostschweizer Zirkusdynastie Gasser und geht nun eigene Wege: Jennifer Gasser tourt als Feuerschluckerin um die Welt und führt ein eigenes Variété.
Publiziert: 27.10.2015 um 14:23 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 18:13 Uhr
Sie lebt mit dem Feuer - Jennifer Gasser (29) aus der Circus Royal-Familiendynastie.
Von Angela Müller

Das Feuer fasziniert mich einfach», sagt Jennifer Gasser (29). Sie ist schon als junge Frau im elterlichen Circus Royal mit einer «Feuer-Nummer» aufgetreten. Nun hat sie sich als erwachsene Frau damit endgültig einen Namen gemacht.

Vor zwei Jahren gastierte sie für zwei Monate in Malaysia. «Die Nummer fand grossen Anklang und wurde zudem in der ganzen Welt beachtet.» Feuerschlucken ist bekanntlich keine einfache Sache. «Ich habe es schnell gelernt, doch bis ich alle Tricks beherrschte, dauerte es länger. Heute verbrenne ich mich nicht mehr.»

Die zweifache Mutter tritt mit ihrer Feuershow an zahlreichen Events im In- und Ausland auf. Kürzlich auch in St. Gallen bei einem Box-Event in der AFG-Arena. Und unlängst stand sie mit Tennisstar Roger Federer für einen Werbespot vor der Kamera.

In Lipperswil zur Schule gegangen

Doch damit nicht genug: Die Vertreterin der 9. Gasser-Generation hat letztes Jahr ihr eigenes Variété-Unternehmen gegründet. Das Ess-Theater Unikat geht am 27. November im bernischen Roggwil in die zweite Saison. «In der Ostschweiz oder in Zürich hätte ich zu viel Konkurrenz gehabt», sagt Gasser.

Auch wenn für sie Lipperswil die eigentliche Heimat ist, denn hier hat sie die tourneefreien Monate im Winter verbracht und die Schule besucht. Dass Jennifer Gasser ihre Artistenkarriere fortsetzt, war zu erwarten, doch für sie tatsächlich nicht selbstverständlich. «Als ich vor sieben Jahren geheiratet habe, brauchte ich Abstand vom ganzen anstrengenden Zirkusleben.»

Sie gründete eine Familie und bekam zwei Kinder, die heute fünf und sechs Jahre alt sind. «In den ersten drei ­Jahren habe ich mich ausschliesslich meiner Familie gewidmet.» Doch dann packte sie das Zirkusfieber wieder. «Ich hatte eine zu bunte Kindheit beim Zirkus Royal, da kann ich doch nicht mehr ohne Bühne ­leben.»

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