Wer in der Psychiatrischen Klinik von Wil SG stationär behandelt wird, befindet sich in einer echten Notlage. Doch statt den ihr anvertrauten Patienten zu helfen, wirtschaftet eine Schweizer Pflegefachfrau mit bosnischen Wurzeln in ihre eigene Kasse!.
Im Zeitraum von August bis Oktober 2016 hebt Jelena J.* (55) heimlich insgesamt 7'740 Franken von den Bank- und Postkonten dreier Patienten ab, deren Karten sie mitgehen liess.
Zwei von drei betroffenen Patienten haben die erforderlichen PIN-Codes auf Notizzettelchen notiert, die offen herumlagen.
Pflegerin droht Entlassung
Wegen Diebstahls sowie Missbrauchs einer Datenverarbeitungsanlage wurde Jelena J. im Januar per Strafbefehl zu einer bedingten Geldstrafe von 90 Tagessätzen à 160 Franken verurteilt.
Damit gerät jetzt, zweieinhalb Jahre später, auch der Job von J. in Gefahr. «Ein Diebstahl an Patienten ist für uns nicht tolerierbar», erklärt Norbert Löhrer, Leiter Kommunikation der Psychiatrie St. Gallen Nord.
Man habe in dieser Sache einen rechtskräftigen Entscheid abwarten wollen. «Das ist nun der Fall und wir werden zeitnah entscheiden, welche Massnahmen getroffen werden müssen», so Löhrer.
*Name bekannt