Hundehalter aus Wil SG können mit ihren Vierbeinern beruhigt wieder durch das Gebiet Sömmeri nahe des Wiler Aussichtsturms spazieren gehen. Der gefürchtete Schäferhund Campino wurde am Freitag eingeschläfert, wie das «St. Galler Tagblatt» berichtet.
Das Tier und seine Halterin sorgten seit mehr als einem Jahr für Unmut bei den Einwohnern Wils. So attackierte Campino mehrere Hunde und biss auch ihre Besitzer. «Mein Hund wurde in den Hintern gebissen. Ich war ganz verdattert und wusste nicht, wie mir geschah», sagte Edith Schweigl zum «St. Galler Tagblatt».
Auch Martina Molls Hund wurde von Campino verletzt und musste an Rücken und Hinterlauf genäht werden. Moll selbst wurde in die Hand gebissen.
Vier Anzeigen gegen Halterin
Obwohl die Frau zwei Schäferhunde zu Hause hält und seit 30 Jahren auch Schäferhunde ausbildet, sei sie «nicht in der Lage, ihre Hunde im Senkel zu halten», sagte der Betroffene Max Jöhl zur Zeitung.
Die Hundebesitzer waren sich einig: «Die Halterin ist das Problem, nicht der Hund». Vier Personen erstatteten zwischen Februar 2017 und Juni 2018 Anzeige gegen die «belehrungsresistente» Hundehalterin aus Rossrüti SG, wie die Zeitung berichtet.
Geldstrafe und Busse
In einem Fall hat die Staatsanwaltschaft ein Verfahren eröffnet und die Schäferhund-Besitzerin wegen Tierquälerei, Übertretung des Tierschutzgesetzes und Übertretung des kantonalen Hundegesetzes zu einer bedingten Geldstrafe von 4200 Franken und einer Busse von 420 Franken verurteilt.
Ausserdem verhängte die Stadt Wil im November 2017 eine Maulkorbpflicht für die beiden Schäferhunde. Doch das half nicht, die letzte Attacke vor rund zwei Wochen zu verhindern. Die Besitzerin begründete das Verhalten ihres Vierbeiners mit einem traumatisierenden Erlebnis in seiner Jugend. Am Ende willigte sie ein, Campino einzuschläfern. (man)