Der Brief ist mit goldenen Sternchen verziert und auch der Weihnachtsgruss «Merry Christmas» fehlt nicht. Ansonsten ist die Wortwahl des Schreibens, das ein Leserreporter heute Nachmittag am Bahnhof in Eschlikon TG entdeckte, wenig besinnlich.
«Morgä, Bitch!», beginnt der Verfasser oder die Verfasserin. «Ich han mis Velo retour klaut.»
Ein Revanche-Diebstahl also: Das erklärt auch das durchtrennte Zahlenschloss am Veloständer.
Darauf folgt der ironische Seitenhieb: «Danke, dass es weder an Tatort zrugg brocht hesch ...» Und die Schadenfreude: «Hoffe, es het dir i de letschte drü Wuche guet dient, ab jetzt muesch wieder laufe!» Dass die Schmähschrift dann mit dem Fluch «Motherfucker» endet, dürfte niemanden mehr überraschen. (bih)