Der «Hauptdruck» sei nach wie vor im Tessin, «mit bis zu 500 neuen Flüchtlingen pro Woche», sagt Jürg Noth, Chef des Grenzwachtkorps. Doch an der Ostgrenze mache sich eine Zunahme bereits bemerkbar.
In Buchs SG, wo Flüchtlinge auf der Balkanroute ankommen, sind laut Noth allein im August 709 Personen wegen rechtswidrigem Aufenthalt registriert worden. Im Juli seien es erst 289 Personen gewesen.
Verstärkung in Buchs und im Rheintal
«Wir sind bereit, wenn es eskaliert», sagt Noth zur «Schweiz am Sonntag». «Wir planen in Buchs und im Rheintal Verstärkungen.» Dafür müssten allerdings anderswo Abstriche gemacht werden, etwa an der Nordgrenze.
Auf die Frage, ob Einkaufstouristen nicht mehr kontrolliert würden, sagt er: «Wir haben sicher nicht mehr die Möglichkeiten, zu schauen, ob einer zu viel Salami oder Grappa über die Grenze nimmt.»
Noch zieht der Strom nach Deutschland
Noth gibt an, derzeit spüre vor allem Deutschland, dass Österreich die Flüchtlinge praktisch ohne Kontrolle weiterfahren lasse. Die hohen Asylzahlen in Deutschland erklärt er damit, dass dort schon viele Landsleute von syrischen Flüchtlinge wohnen und Leute aus dem Balkan weniger rasch ausgeschafft würden. Finanziell biete Deutschland zudem «am meisten».
Allerdings könne sich die Situation schlagartig ändern, etwa aufgrund von Gerüchten, sagt Noth weiter. «Dann sind sehr grosse Gruppen auch an unserer Grenze möglich.» (mad/SDA)