Eunike Heil hat ihren Schlüssel verloren. Am vergangenen Sonntag sucht sie ihn auf einer Wiese in Kreuzlingen. Plötzlich tritt sie gegen einen schwarzen Klumpen. «Ich dachte, es sei ein Stein», sagt Heil zur «Thurgauer Zeitung».
Doch als der Klumpen auseinander bröckelt, merkt Heil, was für einen seltenen Fund sie gemacht hat: Es ist ein Trüffel! «Es war reiner Zufall. Weit und breit war kein Wald. Es war ein Privatgrundstück mitten in Kreuzlingen.»
«Mein Freund nennt mich Trüffelschwein»
Witziges Detail: Die Trüffel-Finderin heisst mit vollem Namen Eunike Pilz-Heil! «Pilz ist der Name meines Ex-Mannes», sagt sie zu Blick.ch. Doch das ist nicht alles, was die Deutsche mit Pilzen verbindet. «Mein Freund nannte mich schon immer Trüffelschwein», sagt sie lachend. «Weil ich gut im Recherchieren bin und immer wieder Dinge rausfinde.»
So ist es wenig erstaunlich, dass sich Eunike Heil für Pilze interessiert und sich damit auskennt. «Der Knollen sieht gut aus und riecht auch gut», so ihr Urteil. Trotzdem will sie die Knolle dem Experten zeigen.
Denn dieser hat den Trüffel bisher nur auf Bildern gesehen. «Es ist wohl ein echter Sommertrüffel», sagt Pilzkontrolleur Alois Kneubühler. Es sei äusserst selten, dass ein solcher hierzulande gefunden würde.
Pilz-Finderin verspeist Trüffel mit Freunden
Der Trüffel ist 168 Gramm schwer – und ein kleines Vermögen wert. Ein Kilo kostet im Handel mehrere tausend Franken. An Verkaufen denkt Eunike Heil aber nicht. «Ich werde ein paar gute Freunde einladen – darunter auch die Besitzer des Privatgrundstücks. Es ist schon etwas Besonderes, wenn man einen so edlen Pilz mit den besten Freunden teilen kann.»
Ob der Freude über den Trüffel-Fund ging etwas beinahe vergessen: der Schlüssel. Den hat Eunike Heil noch immer nicht gefunden. (kab)