Am Donnerstag zogen die Behörden eine Zwischenbilanz zu den Erdrutschen in Schwanden GL. Im Zuge dessen wurde eine aufgebaute Notbrücke vorgestellt. Die Mabey-Johnson-Brücke ist 36 Meter lang und hat eine Tragfähigkeit von 40 Tonnen, wie Oberst Sébastien Neuhaus, der Kommandant des Katastrophenhilfe-Bereitschaftsbataillons, vor den Medien sagte. 14 Durchdiener und ein Profisoldat errichteten sie.
Die Armee vermied beim Aufstellen der in England hergestellten und weltweit eingesetzten Brücke eine Sperrung des Zugangs zum Sernftal mit den Dörfern Engi, Matt und Elm. Sie fand in den engen Platzverhältnissen eine Alternativmethode, indem sie die Brücke vom einen zum anderen Ufer der Sernf zog, statt stiess.
Ende August zerstörten zwei Erdrutsche in Schwanden GL ein halbes Dutzend Gebäude komplett. Weitere wurden beschädigt. Aktuell sind noch 90 Personen evakuiert. Wann sie zurückkönnen, ist ungewiss.
Ortschaften doch nicht von Aussenwelt abgeschnitten
Die Strassensperrung ins Glarner Sernftal war in maximal vier Nächten vorgesehen, damit die Schweizer Armee die Brücke «speditiv hätte erstellen können», teilte die zuständige Gemeinde Glarus Süd mit. Das Tal mit den Ortschaften Engi, Matt und Elm wäre vom 4. bis 8. Oktober jeweils von 19 bis 24 Uhr ohne Umfahrungsmöglichkeit von der Aussenwelt abgeschnitten gewesen.
Weil alle Beteiligten in Rekordzeit die Vorarbeiten ausgeführt hätten, könne die Armee eine Einbaumethode wählen, die ebenfalls zu massiven Zeiteinsparungen führe. Die Notbrücke, die die abgeschnittenen Wohnhäuser und Gewerbebauten wieder erschliessen soll, werde bereits in den nächsten Tagen fertiggestellt. (ene)
Medienkonferenz beendet
Mit den Ausführungen zur Zutrittskontrolle endet die Medienkonferenz. Vielen Dank fürs Mitlesen!
Kameras führen Zutrittskontrolle durch
Die Frage der Zutrittskontrolle wurde mithilfe von Kameras gelöst. Wenn jemand die verbotene Zone betritt, wird sofort eine Meldung versandt. So auch in der Nacht. Falls sich jemand Zutritt verschafft, wird die Polizei alarmiert. «Die sind dann schnell vor Ort», teilen die Behörden mit.
65 Adressen in roter Zone gemeldet
Jetzt dürfen Fragen gestellt werden. Ein Journalist will wissen, wie viele Personen noch nicht in ihre Häuser zurückkehren konnten. 65 Adressen seien in der roten Zone gemeldet. Jedoch könne man die genaue Anzahl an betroffenen Menschen nicht genau sagen, da auch Firmen betroffen sind.
«Noch nie auf so engem Raum eine Brücke gebaut»
Ein Projektteam wird in nächster Zeit die Stelle Wagenrunse übernehmen. Geplant sei eine Teilrückkehr in die blaue Zone. Armeekommandant Bullisauer erklärt, dass er stolz sei, wie das Bereitschaftsbataillon, in relativer kurzer Zeit die Notbrücke erstellen konnte. Die Brücke wurde mithilfe von Soldaten gebaut und die Methode wurde international schon bei Überschwemmungen und anderen Erdrutschen eingesetzt. Die Herausforderung seien die engen Platzverhältnisse gewesen. Mit einer «Zieh»-Methode konnte das Vorhaben jedoch schnell umgesetzt werden
Zufahrt in abgeschnittenes Gebiet wieder über eine normale Brücke erreichbar
Jetzt spricht der Stabschef der Gemeinde Hanspeter Speich. Er dankt den Einsatzkräften herzlich für die Anstrengungen in den letzten Wochen. Speich streicht jedoch hervor, dass die Betroffenen nach wie vor eine schwere Zeit durchmachen müssen. Er danke der Schweizer Armee, die es möglich machte, dass das abgeschnittene Gebiet wieder über eine Brücke erreichbar ist. Das sei ein Meilenstein.
Rote Zone darf weiterhin nicht betreten werden
Die betroffenen Personen erhalten jeden Tag eine SMS mit den neusten Informationen. Für verschiedene Zonen konnten bislang Zeitfenster geschaffen werden, in denen die evakuierten Personen in ihre Häuser zurückkehren konnten.. Jedoch bliebe das Betreten der roten Zone nach wie vor verboten. Es könne nicht gesagt werden, ob noch weiteres Material vom Hang abrutscht.
«Wir lassen niemanden im Stich»
Forrer erzählt, welche Tätigkeiten in den letzten Wochen unternommen wurden, um den Menschen zu helfen. So musste niemand draussen übernachten und es wurden Kleidung und andere Gegenstände gespendet. Die Solidarität im Kanton und in der Schweiz ist weiterhin sehr gross. Den Freiwilligen möchte Forrer herzlich danken. Gespendete Gelder sollen entsprechend aufgeteilt werden.
Medienkonferenz beginnt
Der Gemeindspräsident von Schwanden, Hans-Rudol Forrer, spricht als Erstes. Er begrüsst alle Anwesenden. Rund einen Monat sei es jetzt her, seit der Hang in Schwanden abrutschte. Er sei immer noch froh, dass niemand zu Schaden gekommen sei. Die Gedanken seien heute jedoch bei den leidgeprüften Personen, die immer noch nicht in ihre Häuser zurückkehren konnten.
Medienkonferenz ab 10 Uhr
Ende August zerstörten zwei Erdrutsche im Gebiet «Wagenrunse» in Schwanden GL ein halbes Dutzend Gebäude komplett. Rund 100 Personen mussten evakuiert werden. Verletzt wurde niemand. Fünf Wochen später setzen die Behörden jetzt zu einer Zwischenbilanz an. Blick berichtet live ab 10 Uhr.