Beim Grossen Tschingelhorn schräg über dem berühmten Martinsloch bei Elm GL ging ein gewaltiger Felssturz nieder. Das berichtete der im Gebiet ansässige Verein Welterbe Sardona. Die Verantwortlichen rechnen mit weiteren Abbrüchen.
Der Felsabbruch vom Gipfelkamm des Grossen Tschingelhorn scheine von niemandem unmittelbar bemerkt worden zu sein, schrieb der Verein Welterbe Sardona am Dienstag in einer Mitteilung. Er dürfte sich anfangs Oktober ereignet haben. Vor allem Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinde Elm GL hätten festgestellt, dass der Berg plötzlich anders aussehe, erklärte Geologe Thomas Buckingham gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
«Sicher mehr als 10'000 Kubikmeter»
Das tatsächliche Ausmass des Felsabbruchs ist noch nicht erfasst. Es dürften gemäss Buckingham «sicher mehr als 10'000 Kubikmeter» Gestein sowohl auf die Glarner als auch auf die Bündner Seite ins Tal gestürzt sein. Menschen und Infrastruktur seien vom Felssturz nicht betroffen gewesen.
Das Martinsloch sei aufgrund des Felssturzes für Berggänger nicht mehr erreichbar, sagte Buckingham weiter. Ausserdem werde derzeit von Klettertouren und Wanderungen in der unmittelbaren Umgebung dringend abgeraten.
Der Bereich schräg über dem Martinsloch am Grossen Tschingelhorn ist für seine hohe Steinschlagaktivität bekannt. Immer wieder auftretende Erdbeben in der Region könnten zur Auflockerung der Gesteine beitragen. In den letzten Tagen wurden vom Schweizer Erdbebendienst jedoch keine Beben in der unmittelbaren Umgebung aufgezeichnet.