Gemeindepräsident von Kradolf TG steht unter Schock
«So etwas hat es noch nie gegeben»

Das 3500-Einwohner-Dorf Kradolf im Kanton Thurgau liegt nach dem Unwetter vom Sonntagabend in Schutt und Schlamm. Jetzt beginnen die Aufräumarbeiten. Doch diese werde dauern.
Publiziert: 15.06.2015 um 14:10 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 12:35 Uhr
Von Angela Müller

«Die Auswirkungen dieses Gewitters sind enorm», sagt der Gemeindepräsident von Kradolf TG Walter Schönholzer heute morgen zu Blick.ch. «Es ist ein richtiger Schock.»

Schönholzer steht seit gestern Abend im Dauereinsatz, ist unterwegs im Dorf und bespricht sich mit dem regionalen Führungsstab, der nun die Aufräumarbeiten in die Hand genommen hat.

Überall Dreck und Schutt

Die Strassen sind überschwemmt, Keller und Garagen stehen meterhoch unter Wasser – überall hat es Dreck und Schutt. Und das Schlimmste: Es regnet noch immer. «So etwas hat es noch nie gegeben, dass haben mir auch ältere Einwohner bestätigt.»

Die Gemeinde Sulgen, Kradolf-Schönenberg und Erlen sind im Thurgau besonders stark betroffen, wie die Kantonspolizei meldet. 

«Der örtlich extreme Regen in Kradolf hat die kleinen Bäche von Hohentannen anschwellen lassen, dies hat zu den Überschwemmungen geführt», sagt Schönholzer. Immerhin, die Thur ist nicht über die Ufer getreten.

Garagentor aufgesprengt

Besonders übel sieht es in der Heldiswilerstrasse in Kradolf aus: «Ich habe gesehen, wie die Überschwemmung das Garagentor buchstäblich aufgesprengt hat», sagt ein Leserreporter zu Blick.ch.

Unfassbar für ihn: «Den Strassenbelag hat es einfach weggeschoben.» Rund 15 Autos standen einen Meter tief im Wasser, zum Teil schwammen sie davon. «Es war echt extrem.»

Hangrutsche «problematisch»

Die Feuerwehr hat inzwischen in Kradolf die ­gefährdeten Strassenabschnitte gesperrt. Zurzeit baut sie Sandsäcke auf, um weiterem Hochwasser entgegenzuwirken.

Problematisch sind auch die Hangrutsche in Schönenberg. «Hier mussten wir die Strassen sperren», sagt Schönholzer.

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