Horror-Unfall am Sonntagmorgen in Galgenen SZ! Kurz nach 4.30 Uhr krachte ein Audi R8 (zirka 188'000 Franken Neupreis, mindestens 400 PS) in ein Haus. Der Fahrer kam dabei ums Leben. Das Haus an der Kantonsstrasse gegenüber dem Hornbach Baucenter brach infolge der heftigen Kollision in Flammen aus und brannte komplett nieder. Feuerwehr, Polizei und Rettungswagen standen mit einem Grossaufgebot im Einsatz.
Der Fahrer hatte den Boliden zuvor aus einer Gewerbehalle bei einem Einschleichdiebstahl in Amriswil TG gestohlen. Auch die Kontrollschilder am Fahrzeug waren von einem anderen Auto entwendet worden und wurden am gestohlenen Auto angebracht. Beim zweiten Wagen handelt es sich um ein Firmenauto, das in der Nähe der Gewerbehalle auf einem Parkplatz stand, sagt der Sprecher der Kantonspolizei Schwyz, David Mynall, zu BLICK.
Identität des Fahrers geklärt
Wer am Steuer des Boliden sass, konnte die Schwyzer Polizei am Dienstag bekanntgeben. Es handelt sich um einen 29-jährigen Schweizer aus dem Kanton St. Gallen. Der Verstorbene habe nie einen Führerausweis gehabt, heisst es auf Anfrage von BLICK. Und: Der Mann war wegen nicht bezahlter Bussen, die er für wiederholtes Schwarzfahren kassiert hatte, bereits zur Verhaftung ausgeschrieben. Zudem war er nirgends mehr angemeldet. Er wurde deshalb auch wegen Aufenthaltsnachforschung gesucht.
Mit 169 km/h innerorts geblitzt
Der gestohlene Audi fiel am Sonntag kurz vor 4.30 Uhr einer Polizeipatrouille in Lachen SZ auf. Als die Beamten das Fahrzeug kontrollieren wollten, floh der Lenker mit massiv überhöhter Geschwindigkeit in Richtung Galgenen. Die Polizei verlor den Kontakt zum Fahrzeug. Der Autofahrer wurde anschliessend mit 169 km/h innerorts geblitzt.
In einem Kreisel – 50 Meter vor dem Haus – hob der Audi dann ab, flog durch die Luft und krachte anschliessend in die Fassade des Hauses.
«Wie in einem Hollywood-Film»
Augenzeugin Michelle Broder wachte wegen lauten Motorengeräuschen auf und schaute aus dem Fenster. Sie hörte es knallen. «Ein Auto fuhr über den Kreisel flog direkt in die Hauswand rein – wie in einem Hollywood-Film», sagt sie zu BLICK.
Dann begann das Wohnhaus sehr schnell zu brennen. Das Auto steckte dabei in der Hausfassade und zerbrach während des Brands. Ein Teil stürzte auf den Kebabstand, der sich darunter befand. Der Imbiss wurde erst vor ein paar Monaten eröffnet.
Nach 5 Uhr waren der Grossteil des Gebäudes und das Kebab-Häuschen bereits niedergebrannt. Das Unfallauto wurde von den Einsatzkräfte geborgen. Es ist total ausgebrannt – viel ist nicht mehr davon übrig.
Eine andere Anwohnerin berichtet gegenüber BLICK: «Wir haben einen lauten Knall gehört. Dann hat es nochmal einen Knall gegeben – vermutlich eine Explosion.» Das Auto sei im ersten Stock ins Gebäude gekracht. «Wir dachten zuerst, ein Teil der Küche hänge aus dem Haus.» Und weiter: «Wäre das Haus nicht dort gestanden, wäre das Auto vermutlich noch weiter geflogen.»
Vor dem Horror-Crash donnerte der Audi-Fahrer am Club «Bandits» in Tuggen SZ vorbei. Ein Augenzeuge zu BLICK: «Wir kamen um kurz nach vier Uhr aus dem Club, als ein Audi R8 an uns vorbeiraste.» Den Wagen habe er zuvor noch nie gesehen.
«Auto landete in unserer Küche»
In dem Haus befinden sich Wohnungen. «Die Bewohner konnten alle unverletzt evakuiert werden», sagt David Mynall.
Im ersten Stock wohnte eine mehrköpfige Familie aus Afghanistan. Der Audi schoss vom Kreisel her 50 Meter durch die Luft und knallte direkt in ihre Wohnung! Der Vater sagt geschockt zu BLICK: «Das Auto landete mitten in unserer Küche. Wir hatten mega Glück, dass niemand dort stand, als das Auto in unsere Wohnung flog.» (kes/bra/gf/sac/man/jmh)
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Die Gemeinde sucht für die betroffene Familie Amiri jetzt eine Notunterkunft. Ihr sorgt in der Region für grosse Anteilnahme. Auf Facebook kursiert bereits ein Spendenaufruf. «Die betroffene Familie mit drei Kindern hat ihr Hab und Gut verloren. Wer hat noch Kleider, die er nicht mehr braucht?», heisst es darin.
Für Geldspenden hat die Gemeinde Galgenen ein extra Konto eingerichtet. (IBAN CH22 0077 7001 5611 2101 5, Rubrik: Spenden Brand Galgenen). Damit soll der Hausrat, den die Familie durch die Flammen verlor, ersetzt werden. Mehr aber nicht! Heisst: «Falls es zu einem Spendenüberschuss kommen sollte, wird dieser einer gemeinnützigen Organisation weiter gespendet», teilt die Gemeinde auf Anfrage von BLICK mit.
Helfer werden gebeten, die Tasche mit den Kleidern vor die Türe des Mannes, der den Aufruf gestartet hat, in Siebnen zu stellen.
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