Lange blieben die Behörden stumm. Nun aber – fast drei Wochen nach der Bluttat – brechen sie ihr Schweigen: Heute Morgen teilte die Staatsanwaltschaft Thurgau mit, dass in Wagenhausen TG Anfang Januar eine 25-Jährige Frau aus Wilhelmsdorf (D) einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist.
Der Vater des Opfers (48) und ein weiterer Mann (37) seien festgenommen worden und befänden sich in Untersuchungshaft, heisst es in einer Mitteilung. Sie stehen im Verdacht, die junge Frau am 2. Januar dieses Jahres in der Wohnung des 37-Jährigen in Wagenhausen vorsätzlich getötet zu haben.
Der 37-Jährige hatte am Abend den Rettungsdienst verständigt, der wiederum die Polizei an den Tatort rief. «In der Wohnung stiessen die Polizisten auf folgende Situation: Eine tote Frau und zwei Männer», sagt der Thurgauer Staatsanwalt Stefan Haffter zu BLICK.
Die beiden Männer wurden verhaftet. Zunächst war nicht klar, was passiert war. «Wir wussten erst nicht, ob es sich um ein Tötungsdelikt handelt.» Bei den Befragungen machten die beiden Männer aber widersprüchliche Aussagen. «Erst in den letzten Tagen erhärtete sich der Verdacht, dass es ein Tötungsdelikt war», sagt Haffter.
Gleichzeitig kam im Verlauf der Abklärungen auch der Verdacht auf sexuellen Missbrauch auf. Nähere Details will der Staatsanwalt nicht preisgeben. Auch nicht, woran die junge Frau gestorben ist. Haffter: «Die Todesart geben wir aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt, das ist Täterwissen.»
Der 37-jährige Schweizer war laut Haffter ein Freund der Familie. Die 25-Jährige und ihr Vater seien auf Besuch gewesen und bereits vor dem Tag der Tat angereist.
Laut dem «Südkurier» hatte die junge Frau ihren Freunden erzählt, dass sie in der Schweiz Silvester feiere, war aber am 4. Januar nicht an ihren Arbeitsort zurückgekehrt. Sie hatte seit 2010 als Küchenhilfe in einer sozialen Einrichtung in Wilhelmsdorf gearbeitet.
Bei ehemaligen Mitarbeitern sitzt der Schock tief – wohl auch, weil fast drei Wochen nach der Bluttat noch immer keine Einzelheiten über das Geschehen bekannt sind. «Sie war ein ganz liebes, nettes Mädel», wird eine Arbeitskollegin im «Südkurier» zitiert.
Die Ermittlungen werden von der Staatsanwaltschaft Kreuzlingen und der Kriminalpolizei Thurgau in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Ravensburg geführt. (sas/gr)