Der St. Galler Imam Feim Dragusha (37) muss die Schweiz verlassen, weil er seine Ex-Frau Dewi K.* (37) jahrelang geschlagen und vergewaltigt haben soll. Nachdem das Bundesgericht die Ausweisung bestätigt hatte, fand das Opfer klare Worte.
«Ich war nur noch sein Besitz», berichtet K. über ihr Martyrium. Der Kosovare habe wie ein Tyrann über ihr Leben bestimmt, sie bedroht und missbraucht. Nun bezieht Feim Dragusha in der Moschee Paradies in St. Gallen Stellung.
BLICK: Herr Dragusha, Sie müssen die Schweiz verlassen, weil Sie laut Bundesgericht Ihre Frau missbraucht haben. Was sagen Sie dazu?
Fehim Dragusha: Ich werde das Gerichtsurteil nicht akzeptieren und nach Strassburg weiterziehen. Die Muslime hier sammeln schon Spenden für mich. Ich habe meine Ex weder geschlagen noch vergewaltigt. Allah weiss alles.
Dann soll Ihre Ex-Frau alles erfunden haben?
Schauen Sie, wenn ich tatsächlich ein Vergewaltiger wäre, würde ich für mindestens fünf Jahre im Gefängnis sitzen. Doch dafür gibt es keine Beweise. Es gibt bis heute keine Strafanzeige und kein Verfahren gegen mich. Es darf nicht sein, dass das Migrationsamt über allfällige Straftaten entscheidet. Hier wird die Unschuldsvermutung mit Füssen getreten.
Frau K. hat Ihnen immerhin vier Kinder geschenkt, deren Sorgerecht sie nun besitzt. Warum sollte sie Ihnen etwas anhängen?
Weil sie meinen Ruf beschädigen möchte – und aus Rache gegenüber meiner neuen Partnerin. Meine Ex ist psychisch krank und hat gedroht, meinen jüngsten Sohn umzubringen. Ausserdem hat sie mich viele Male geschlagen. Ich selbst habe niemals Gewalt angewendet und mich nicht gewehrt. Die Nachbarn hätten es gehört, wenn ich meiner Ex-Frau etwas angetan hätte.
Sie sollen ihr Leben zur Hölle gemacht haben. Ihre Wohnung durfte Ihre Ex-Frau demnach nur mit Ihrem Einverständnis verlassen.
Das stimmt nicht. Sie hatte einen Schlüssel und hätte jederzeit gehen können. Warum ist sie nicht früher gegangen? Für meine Pilgerreise nach Mekka war ich jedes Jahr während drei Wochen abwesend. Auch ihre Eltern waren häufig zu Besuch.
Weshalb haben Sie dann verloren?
Die Richter haben vermutlich aus Mitleid meiner Ex-Frau geglaubt. Wir hatten Probleme in der Beziehung, das kann vorkommen. Aber dass mir nicht geglaubt wird, vielleicht auch, weil ich ein bekannter Imam bin, akzeptiere ich nicht.
Es handelt sich also um einen Fehlentscheid?
Ich habe kein Vertrauen mehr in das Bundesgericht. Mir gefällt es hier, und ich lasse mich nicht einfach rauswerfen, nur weil dieses Land Imame loswerden möchte.
* Name geändert
In der früheren Berichterstattung von BLICK wurde Fehim Dragusha unter Wahrung seines Persönlichkeitsschutzes als E.D. und später als Ibrahim F. bezeichnet.