Der sechste Überschuss in Folge übertrifft das Budget um 76 Millionen Franken, wie der Kanton am Freitag mitteilte. Finanzdirektor Urs Martin bezeichnete das Rekordergebnis als «erstaunlich», weil das vergangene Jahr von einer immensen Gesundheitskrise geprägt gewesen sei.
Um die Auswirkungen finanziell abzufedern, schlägt die Thurgauer Regierung vor, 30 Millionen Franken für die Bewältigung der Pandemie zurückzustellen. Weitere 20 Millionen Franken sollen in den Spezialfonds für das Härtefall-Programm fliessen. Zusammen mit den Bundesgeldern stehen dann 126 Millionen Franken für Härtefälle zur Verfügung.
Auf diese Weise sollten die finanziellen Folgen der Pandemie den ordentlichen Staatshaushalt 2021 nicht mehr belasten, sagte Martin laut Communiqué bei der Präsentation des Ergebnisses. Vom Überschuss 2020 sollen zudem zehn Millionen Franken in den Energiefonds und zwölf Millionen in einen neuen Fonds für Biodiversität fliessen.
Rund ein Viertel unter dem Budget liegen die Nettoinvestitionen mit 45 Millionen Franken. Dies sei ein Wermutstropfen, hiess es. Die Regierung sei gewillt, das Investitionsbudget gerade in diesen schwierigen Jahren vollständig auszuschöpfen, um dem Thurgauer Gewerbe zu helfen.
Das Gesamtergebnis weist bei einem Gesamtaufwand von knapp 2,3 Milliarden Franken einen Finanzierungsüberschuss von 101,7 Millionen aus. «Wir sind finanziell für die Zukunft gewappnet», wird Finanzdirektor Urs Martin im Communiqué zitiert.
Die Thurgauer FDP schlug angesichts des guten Ergebnisses vor, einmalig eine Corona-Prämie an die Bevölkerung auszuschütten. Diese solle in Form von Gutschein verteilt werden und zwischen 12 und 18 Millionen Franken betragen, teilte die FDP mit. Zudem sei der richtige Zeitpunkt für eine Steuersenkung für 2022 gekommen.
(SDA)