Das Kreisgericht Werdenberg-Sarganserland hat heute einen 21-jährigen Bankräuber schuldig gesprochen. Dieser gab vor, er habe mit der Beute seine russische Verlobte freikaufen wollen.
Der junge Schweizer hatte das Verbrechen eher spontan verübt, weil er keinen anderen Weg sah, mit seiner Freundin zusammenzukommen. Denn er brauchte Geld, um das Model mit 100'000 Franken von seiner Agentur auszulösen. Noch vor Schalteröffnung hatte er darum im letzten Sommer zwei Angestellte der UBS-Filiale in Sargans abgefangen.
Mit einer echt wirkenden Pistole hatte er sie genötigt, ihm die Bank aufzuschliessen und rund 80'000 Franken zu übergeben. Dann war er nach Paris geflüchtet. Dort wurde er fünf Monate später verhaftet. Das Geld war da bereits ausgegeben, ohne dass sich die Geliebte blicken liess.
Im Übrigen zeigte sich der Beschuldigte geständig, reuig und einsichtig. Die Zivilforderung der Bank anerkannte der bisher Unbescholtene. Das Gericht verhängte einen Freiheitsstrafe von drei Jahren, davon sind sechs Monate zu vollziehen, 30 Monate werden zur Bewährung für zwei Jahre aufgeschoben.
Bis zum Haftantritt muss sich der Täter zweimal pro Woche auf der örtlichen Polizeistation seines Wohnortes melden sowie seine Ausweise und eine saftige Kaution hinterlegen. Die Pläne, sich eine gemeinsame Zukunft mit dem Moskauer Mannequin in den USA aufzubauen, dürften damit frühestens in der Zeit nach dem Gefängnis Gestalt annehmen. (SDA)