Er stieg betrunken ins fremde Bett
Jetzt entschuldigt sich Corsin mit Honig

Überraschung für Katia P. (29) und Freund Alex S. (24) am Samstag in Chur: Ein fremder, besoffener Mann im eigenen Bett. Jetzt kommt es zum Wiedersehen mit Einschleicher Corsin T. (19). Diesmal ist er nüchtern.
Publiziert: 20.11.2018 um 02:27 Uhr
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Aktualisiert: 20.11.2018 um 08:37 Uhr
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In der Nacht auf Samstag schliefen Katia P. (29) und Alex S. (24), als sie plötzlich einen Fremden in ihrem Bett bemerkten. Der Unbekannte: Corsin T. (19).
Foto: Nicolas Lurati
Nicolas Lurati

Am Samstagmorgen kurz nach 3.30 Uhr torkelte Corsin T.** (19) in Chur nach einem durchzechten Abend in die falsche Wohnung. Und liess sich ins Bett des Paares Katia P.* (29) und Alex S.* (24) fallen. 

Katia wacht auf: «Ich spürte, wie jemand über mich drüberklettert. Ich hatte zwei Füsse im Gesicht.» Das Paar alarmiert die Polizei, da Corsin nicht wachzukriegen ist. Die Schnapsdrossel wird ins Spital gebracht.

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Besoffener Mann liegt im Bett:Wilde Nacht für Churer Paar

Am Montagabend kommt es in der Wohnung von Katia und Alex zum Wiedersehen. Diesmal ist Corsin vollkommen nüchtern. Die Begrüssung fällt herzlich aus. Alle drei Protagonisten lachen über die absurde Story. Die Geschehnisse der Nacht werden rekapituliert. Corsin entschuldigt sich. Katia und Alex nehmen das Ganze dem Lehrling nicht übel.

«Flasche Wein wär unpassend gewesen»

Corsin erscheint nicht mit leeren Händen: Er hat eine CD und ein Glas Bündner Honig dabei. «Eine Flasche Wein wäre nach diesem Vorfall wohl unpassend gewesen.»

Katia und Alex freuen sich über das Geschenk: «Ist mega lieb von ihm», sagt Katia. «Toll, dass er nochmals vorbeikam. Er ist ein sympathischer Typ. Und ich bin ihm dankbar, dass er seine Schuhe auszog, bevor er zu uns ins Bett stieg.»

Corsin erzählt, dass das Echo nach dem Vorfall riesig war: «Jeder hat mich auf den Vorfall angesprochen. Ich bin jetzt eine Berühmtheit im Bündnerland.» Und: «Bis mir am Sonntag alles erklärt wurde, wusste ich nicht, dass ich hier in der Hausnummer 62 statt 70 übernachtete.»

An die Wohnung selbst kann sich Corsin nicht erinnern: «Gar nichts, null. Als wär ich zum ersten Mal hier. Auch Katia und Alex waren mir unbekannt.»

«Ich hatte am Samstag keinen Kater»

Trotz des erheblichen Bier- und Wodka-Konsums sowie Filmriss habe sich Corsin am Samstag erstaunlich gut gefühlt. «Ich hatte keinen Kater. Die Nacht auf den Samstag war für mich ein insgesamt guter Abend: Ich habe gratis gesoffen. Dann hab ich an drei verschiedenen Orten geschlafen: Bei Katia und Alex in der Hausnummer 62, dann im Spital und schliesslich in der Nummer 70. Dort, wo ich eigentlich von Anfang an hinwollte.»

Zum Rätsel, wie er in das Haus reinkam, hat Corsin mittlerweile eine Antwort gefunden: «Einer der Kollegen, die mich hierherbrachten, merkte, dass die Haustür offen stand.» 

Für Rettungseinsatz, Spitalkosten und die von der Polizei erhobenen Gebühr wird Corsin für die durchzechte Nacht wohl um die 1000 Franken blechen müssen. «Klar, das schmerzt», so der Teenager. «Dafür wird die Geschichte ewig in Erinnerung bleiben.» Katias abschliessender Kommentar zu Corsin: «An coola Siach.»

*Namen bekannt

** Name geändert

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