Er hatte persönlichen Kontakt mit Isabella T. (†20)
J.B. (36) sitzt in Untersuchungshaft

Nach einer Verhaftung am Donnerstagabend sitzt ein Niederländer (36) in Untersuchungshaft. Er ist zurzeit der Hauptverdächtige der Thurgauer Strafverfolgungsbehörden im Fall der getöteten Isabella T. (†20). Die Serbin wurde nur wenige Kilometer von seinem Wohnort aufgefunden. Tot und in einen Teppich gerollt.
Publiziert: 05.02.2018 um 12:19 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 17:08 Uhr
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In U-Haft: J.B. aus Thundorf TG hatte persönlichen Kontakt mit Isabella.
Foto: zvg
Marco Latzer

Die Anzeichen verdichten sich, dass J.B.* (36) etwas mit dem Tod von Isabella T.* (†20) zu tun haben könnte. Der Bewohner einer Mietwohnung im beschaulichen Thundorf TG hatte nach Informationen von BLICK und Tele Züri die junge Serbin bei sich zu Gast. Nachdem sie monatelang als vermisst galt, wurde Isabella Ende Januar in einem nahen Wald bei Zezikon TG aufgefunden. Ihre Leiche war in einen hellgrünen Teppich gerollt.

Nach der Befragung folgte die U-Haft

Im Laufe der Ermittlungen wurde J.B., ein Niederländer mit Schweizer Aufenthaltsbewilligung B, am späten Donnerstagabend verhaftet. Stefan Haffter, Mediensprecher der Thurgauer Staatsanwaltschaft: «Wir gehen davon aus, dass der Verhaftete persönlichen Kontakt zu dem Opfer hatte.» Es gehe im Verfahren gegen ihn um den Verdacht auf vorsätzliche Tötung.

Nach einer ausführlichen Einvernahme am Freitag sei ein Haftantrag gestellt worden. Diesen hätte das Zwangsmassnahmengericht am Wochenende bestätigt. Ebenfalls bestätigt ist eine Hausdurchsuchung am Wohnort von J.B.

Mehrere Anwohner hatten Ende November beobachtet, wie der Mann von Polizisten abgeführt wurde. Obwohl Isabella zu diesem Zeitpunkt bereits verschwunden war, dürfte dieser Einsatz in keinem Zusammenhang mit ihr stehen. 

Im Visier – aber nicht nur wegen Isabella

Denn J.B. dürfte den Fahndern aus dem Kanton Zürich wegen mutmasslicher Drogendelikte ins Netz gegangen sein. Auf Anfrage heisst es bei der Thurgauer Staatsanwaltschaft, der Einsatz sei «im Rahmen eines Rechtshilfeersuchens einer ausserkantonalen Staatsanwaltschaft» vonstatten gegangen. In der Vorweihnachtszeit kehrte J.B schliesslich wieder an seinen Wohnort zurück.

Die zentrale Frage: Wenn die Polizisten rund zwei Wochen nach Isabellas letztem Lebenszeichen in der Wohnung nicht auf die junge Frau stiessen, wo war sie dann? Gab es Komplizen oder gar einen Ablageort?

Viele Punkte bleiben – ebenso wie Isabellas Todesursache – vorerst offen. Klar ist nur: «Bislang ist es in diesem Zusammenhang zu keinen weiteren Verhaftungen gekommen», wie Mediensprecher Stefan Haffter bestätigt.

* Namen der Redaktion bekannt

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