Das Röcheln der verletzten Schafe geht Heiri Tschus (59) nicht aus dem Kopf. «Ich musste zusehen, wie sie elendig verrecken mussten und konnte nichts tun. Es war schrecklich», sagt der Schafzüchter zu BLICK. Ein Wolf riss auf der Alp Fursch im Gemeindegebiet Flums 19 Schafe. Neun davon gehörten dem 59-Jährigen.
Einige Tiere überlebten die Attacke schwer verletzt. Doch die Besitzer durften die Schafe nicht von ihrem Leid erlösen. Dafür musste der Wildhüter gerufen werden. «Unser Wildhüter ist in den Ferien, und so musste jemand aus dem Kanton Glarus kommen», erklärt Tschus. Und das kostete Zeit. Um 8 Uhr seien die Behörden informiert worden. Und erst um 15 Uhr war jemand vor Ort. «Die eigenen Tiere so leiden zu sehen, tut weh. Und wir Besitzer konnten nichts tun.»
Sollte erlaubt sein, auf den Wolf zu schiessen
Die Tiere befanden sich auf einer elektrifizierten Weide mit natürlichen Grenzen. Schutz, der offenbar nicht ausreichte, um den Wolf davon abzuhalten, die Schafe zu reissen. «Der Wolf ist raffiniert und findet einen Weg zu den Schafen. Uns Besitzern sollte es erlaubt sein, auf Wölfe zu schiessen, um unsere Tiere zu schützen», fordert Heiri Tschus.
Seit vergangenem Jahr konnten im Gebiet wiederholt ein männlicher und ein weiblicher Wolf beobachtet werden, bislang wurde kein Nachwuchs verzeichnet. Zur Identifizierung des Wolfs stellte der Wildhüter Speichelproben für DNA-Analysen sicher. (jmh/szm)