Eine unheimliche Serie von Postüberfällen versetzt die Ostschweiz in Unruhe. In den letzten vier Wochen wurden vier Filialen überfallen: zwei im Thurgau und zwei in St. Gallen. Die Polizei ist alarmiert, die Post sowieso.
«Die Häufung dieser Raubüberfälle in der Ostschweiz ist aussergewöhnlich», sagt Post-Sprecherin Jacqueline Bühlmann. Auffällig: Betroffen sind immer nur kleinere Filialen. Und: Der Räuber bedroht die Angestellten immer mit einer Waffe. Hanspeter Krüsi, Sprecher der Kantonspolizei St. Gallen: «Der Täter vermutet wahrscheinlich, dass dort weniger Kunden sind. Man kann davon ausgehen, dass er sich die Filialen vorher anschaut.»
Handelt es sich um einen Einzeltäter, der dreist in den Ostschweizer Postfilialen ein- und ausgeht? Die Polizei ermittelt auf Hochtouren und prüft mögliche Zusammenhänge – kantonsübergreifend.
Hanspeter Krüsi bestätigt: «Wir vergleichen mit der Kantonspolizei Thurgau Spuren, Signalemente der Täter und die Vorgehensweise. Wir befinden uns in einem permanenten Austausch. Wir wollen diese Serie von Überfällen stoppen!»
Begonnen hat die Raubreihe am 10. November: Ein Mann betritt die Postfiliale im St. Galler Quartier Bruggen. Mit vorgehaltener Waffe bedroht er eine Angestellte und fordert Geld. Beute: 3000 Franken. Am 3. Dezember nimmt sich ein bewaffneter Räuber die Post an der St. Galler Langgasse vor. Wieder flüchtet er mit einem Betrag von rund 3000 Franken.
Nur vier Tage später, am 7. Dezember, taucht ein Bewaffneter in der Poststelle in Freidorf TG auf. Wieder gelingt die Flucht mit Beute. Zuletzt schlug vorgestern ein Räuber in der Postfiliale in Islikon TG zu. Getarnt mit einer Sturmhaube und bewaffnet kommt er um 11.45 Uhr an den Schalter, bedroht die Angestellte und flüchtet mit seiner Beute in einem weissen Plastiksack.
Die Polizei legt ihr Augenmerk nun verstärkt auf kleinere Postfilialen. «Für Poststellen und weitere mögliche Objekte hat die Kantonspolizei Thurgau geeignete Massnahmen getroffen», sagt Daniel Metzler, Sprecher der Kantonspolizei Thurgau.
Ob sich der oder die Täter so stoppen lassen? Die Polizei ruft jedenfalls zu Aufmerksamkeit auf. Daniel Metzler: «Die Bevölkerung soll wachsam sein und verdächtige Personen oder Feststellungen rund um eine Post sofort über die Notrufnummer der Polizei melden.»