«Der Besitzer hat uns gekündigt. Er will den Stall verkaufen – wir wissen nicht wohin!»
Aus für Pferde-Paradies

Bis Ende März müssen Hermann (56) und Claudia Muster (48) den schönen Hof in Wartau SG verlassen. Sie haben Angst und hoffen auf ein Wunder.
Publiziert: 19.12.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 20:03 Uhr
Diesen Gnadenbrot-Pferden droht der Tod
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Besitzer müssen den Stall räumen:Diesen Gnadenbrot-Pferden droht der Tod
Von Marlene Kovacs

Grüne Wiesen, gutes Heu und ein gepflegter kleiner Stall: Die sieben Pferde, darunter drei Shetlandponys, auf dem schönen Hof in Wartau SG geniessen ihr Leben.

Hermann (56) und Claudia Muster (48) kümmern sich seit fünf Jahren um die Tiere. «Sie sind wie Familienmitglieder für uns. Wir lieben unsere Pferde über alles», sagt Hermann Muster. Das Ehepaar hat sein Leben den Vierbeinern gewidmet, sie betreiben eine Art Gnadenhof.

Jedes Tier hat seine eigene Geschichte. «Unser Tinker Mr. Bean war schwer krank, als er zu uns kam. Zwei Ponys haben wir aus einer schlechten Haltung gerettet. Andere wären zum Metzger gekommen, wenn wir sie nicht genommen hätten», sagt Claudia Muster.

Doch nun könnte mit dem Pferdeparadies laut TVO Schluss sein. Denn bis Ende März müssen die Mieter den kleinen Hof verlassen. «Der Besitzer hat uns im November gekündigt. Er möchte den Stall verkaufen. Jetzt wissen wir nicht, wohin», sagt die Raumpflegerin.

«Wir sind am Boden zerstört.» Ihrem Mann geht die Situation besonders nahe: «Ich darf mir gar nicht ausmalen, was passiert, wenn wir bis Ende März nichts finden. Wir stehen dann auf der Strasse», sagt der Lagerist. «Ich habe Angst. Wir hoffen auf ein Wunder.»

In so kurzer Zeit etwas Passendes für die Tiere zu finden, sei schwierig, sagt die dreifache Mutter. «Wir bräuchten etwas in der Nähe, wo alle Pferde zusammen sein können und ihren Auslauf haben. Und die Unterkunft darf nicht zu teuer sein», sagt Hermann Muster. Denn das Ehepaar zahlt alles selber. Mehrere Tausend Franken haben sie bereits für Tierarztkosten ausgegeben.

Trennen möchte sie die Tiere nicht mehr. «Sie haben in ihrem Leben schon genug durchgemacht. Nun wollen wir die Herde nicht auch noch auseinanderreissen. Das können wir ihnen nicht antun.»

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