Das meint BLICK zum Hefenhofen-Bericht
Kuschen vor einem Tierquäler

Der Untersuchungsbericht macht es deutlich: Im Fall Hefenhofen wurde das Schweizer Recht mit Füssen getreten. Ein Tierquäler tanzte einem Heer von Beamten auf der Nase herum und schüchterte sie erfolgreich ein. Konsequenzen muss keiner tragen.
Publiziert: 31.10.2018 um 16:41 Uhr
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Aktualisiert: 31.10.2018 um 19:22 Uhr
«Es übernimmt niemand Verantwortung»
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Kommentar zum Fall Hefenhofen:«Es übernimmt niemand Verantwortung»
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Marco LatzerReporter Ostschweiz

Der Untersuchungsbericht im Fall von Hefenhofen TG stellt den Thurgauer Behörden ein miserables Zeugnis aus. Behörden und Beamte hatten schlichtweg Angst. Sie kuschten vor einem Tierquäler, der zugleich auch berüchtigter Wutbürger war. 

Niemand hatte den Mumm, Verantwortung wahrzunehmen und gegen Ulrich K.* (50) durchzugreifen. Das ist eine Bankrotterklärung sondergleichen.

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Marco Latzer ist Ostschweiz-Korrespondent für die BLICK-Gruppe. Den Fall Hefenhofen TG verfolgt er schon seit Jahren.
Foto: BLICK

Die Devise hätte von Beginn an lauten müssen: Wir lassen uns von diesem Tierquäler nicht bedrohen. Erst recht nicht durch Waffengewalt! 

Erst die Schockbilder machten ihnen Beine

Den Stein ins Rollen brachten erst die Schockbilder, die BLICK im letzten Sommer veröffentlichte. Ohne den öffentlichen Druck wäre in diesem Tier- und Politskandal wohl noch immer alles beim Alten. 

Im Nachhinein wisse man es immer besser, geben die Thurgauer Amtsträger nun zu bedenken. Das ändert aber nichts an der schockierenden Tatsache, dass K. von Inkompetenz, Zögern und Feigheit der Beamten schamlos profitieren konnte.

Das lange Leiden und Sterben auf dem Skandalhof hätte verkürzt werden können, wenn die Behörden ihren Job gemacht hätten. Doch sie zeigen auch heute keine Einsicht. Umstrukturierungen allein sollen es richten, personelle Konsequenzen brauche es nicht. Alle seien ein bisschen schuld, aber niemand so richtig. 

Chance aufzuräumen hat man verpasst

Regierungsrat Walter Schönholzer (52) gibt zwar Fehleinschätzungen zu, beruft sich aber auf Unkenntnis des Falles, da er zum Zeitpunkt des Skandals erst 13 Monate im Amt gewesen sei. 

Und der ihm unterstellte Kantonstierarzt Paul Witzig (63) darf, mit mehr Personal und Juristen an seiner Seite, munter weiterwursteln. Dass er längst sämtliche Autorität verloren hat, spielt in diesen Überlegungen ganz offensichtlich keine Rolle.

Und so bürdet es die Politik dem Stimmvolk auf, in diesem Bereich für eine Bereinigung zu sorgen. Dies wird erst 2020 der Fall sein. Die Chance, aufzuräumen und Klarheit zu schaffen, hat man erneut verpasst.

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