Vorbereitungen für den Saisonstart laufen auf Hochtouren
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Neue Pächter im Aescher:Vorbereitungen für den Saisonstart 2019

Das ändert sich mit den neuen Pächtern im Aescher
Keine Zimmer, kein Besteck-Zuschlag, keine Rösti

Im Berggasthof Aescher wird vieles neu: Keine Rösti, kein Hotel – und keine Angst vor dem Ansturm der Massen. Die wollen die neuen Pächter mit einem Kniff bewältigen.
Publiziert: 09.05.2019 um 17:47 Uhr
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Aktualisiert: 09.05.2019 um 19:27 Uhr
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Das Berggasthaus Aescher – beliebtes Fotosujet Abertausender Touristen – muss verspätet in die neue Sommersaison starten. Ein Schneesturm fährt der Eröffnung der neuen Pächter in die Parade.
Foto: Thomas Meier

Das Berggasthaus Aescher bei Weissbad AI muss den Saisonstart nach hinten verlegen: Eigentlich hätten die Touristen ab 11. Mai wieder auf die Ebenalp wandern und dort einen Abstecher zum als schönstes Restaurant auf Erden ausgezeichneten Ort machen sollen.

Doch jetzt droht ausgerechnet am Samstag ein Schneesturm im Alpstein. Bis zu 40 Zentimeter Neuschnee werden erwartet, bereits jetzt herrscht auf Teilen des Wegs von der Ebenalp-Bahn zum Bergrestaurant hohe Lawinengefahr – und die soll noch zunehmen.

Melanie Gmünder (29), zusammen mit Gallus Knechtle (34) Gastgeber im Aescher, sagt darum zu BLICK: «So können wir nicht in unsere erste Saison starten – wir müssen auf besseres Wetter warten.» Die Eröffnung des Aeschers ist darum bis auf weiteres abgebrochen. «Die Sicherheit der Wanderer ist uns wichtiger», so Gmünder.

Mögen Amerikaner Ribelmais?

Trotzdem laufen die Vorbereitungsarbeiten auf Hochtouren. An die neuen Gastgeber werden hohe Erwartungen gestellt – schliesslich machen sie seit der Übernahme des Pachtvertrags von den Vorgängern Werbung damit, alles anders machen zu wollen als diese.

So wird etwa die beliebte Aescher-Rösti nicht mehr angeboten, dafür Ribelmais und Siedfleisch. «Back to the roots» heisst das Motto – nur modern angerichtet soll es sein. Ob amerikanische Touristen das mögen? «Ich bin mir sicher, wenn sie es erst mal bestellt haben, werden sie diese Küche schätzen», so Gallus Knechtle.

Bei der Rösti hätten die neuen Pächter sowieso nur verlieren können: «Es ist ja nicht unsere Rösti, die so berühmt ist, sondern jene der Vorgänger – wir konzentrieren uns darum besser auf unsere Stärken.»

Hotel bleibt geschlossen

Alles anders im Aescher also? Nicht ganz. So wollen auch die neuen Pächter künftig keine Hotelübernachtungen mehr anbieten. Damit verschwinden wohl die spektakulärsten Hotelzimmer der Schweiz für immer.

«Ich habe ehrlich gesagt auch keine grossen Ambitionen, die Hotelzimmer langfristig doch noch für Touristen zu öffnen», sagt Gallus Knechtle zu BLICK. Dafür sei der Aufwand zu gross, die Ressourcen auf dem Aescher seien zu beschränkt. Trotz Umbauarbeiten, die von der Eigentümerin des Aeschers, der Stiftung Wildkirchli, auf Ende 2019 angekündigt wurden. Die Hotelzimmer werden darum fürs Personal genutzt.

Immerhin: Die ebenfalls von den Vorgängern eingeführte und heftig kritisierte Pauschale für Zusatzbesteck à 2 Franken für Gäste – wenn sich diese einen Teller teilen wollten – wird es künftig nicht mehr geben. «Obwohl ich verstehen kann, warum sie eingeführt wurde», verteidigt Knechtle seine Vorgänger.

Immer noch mangelhafte Infrastruktur

In ihrer ersten Saison müssen Knechtle und Gmünder jedoch mit den gleichen Begebenheiten klarkommen wie auch das vorherige Gastgeberpaar Bernhard und Nicole Knechtle-Fritsche – nicht mit dem neuen Betreiber verwandt. Die hatten den Betrieb 2018 entnervt aufgegeben, weil sie angesichts des Besucheransturms nicht mehr klargekommen sind mit der Infrastruktur. 

Eine viel zu kleine Küche, zu wenig Wasser, nur sechs Gasherde – auch die neuen Pächter werden damit zu kämpfen haben. Anders als die alten Pächter wird Gallus Knechtle jedoch einen Grossteil der Speisekarte im Tal produzieren, schockgefrieren und mit Seilbahn und Raupentransportgerät ins Bergrestaurant karren lassen. Etwa Gulasch oder Ribelmais. «Damit sparen wir viele Ressourcen auf dem Berg – und können trotzdem eine abwechslungsreiche Karte anbieten», sagt Knechtle.

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