Michael Hugentobler (37) ist nach dem skandalumwitterten Ende seiner Laufbahn als St. Galler CVP-Kantonsrat und Stadtparlamentarier auch seinen Job als Geschäftsführer der IT-Firma Alea Iacta Digital los. Zumindest vorerst.
Hugentobler habe «in Absprache mit den Partnern der Alea-Iacta-Gruppe entschieden, bis auf weiteres eine Auszeit zu nehmen und dabei auch seine berufliche Zukunft zu klären», teilt das Unternehmen gegenüber BLICK mit.
CVP-Mann masturbierte vor Undercover-Polizist
Diese Woche war bekannt geworden, dass der verheiratete Familienvater im Dezember wegen versuchter sexueller Handlungen mit Kindern und Pornografie rechtskräftig verurteilt wurde. (Blick berichtete)
Michael Hugentobler hatte die 13-jährige «Sara», die in Tat und Wahrheit ein Berner Kantonspolizist war, aufgefordert, ihm Nacktfotos von sich zu schicken. Laut Strafbefehl soll er für den Fake-Teenie auch vor seiner Webcam masturbiert haben.
Nicht nur das: Zwei 15-jährigen Jugendlichen mailte der Ex-Politiker Bilder seines steifen Penis. Obwohl die Vorwürfe gegen seine Person beinahe zwei Jahre zurückliegen, verzichtete Hugentobler offenbar darauf, Partei, Arbeitgeber und Umfeld darüber zu informieren. Erst unmittelbar vor Einsetzen der Berichterstattung in den Medien holte er dies nach.
Für iPads von Schülern verantwortlich
Michael Hugentobler ist ausgebildeter Primar- und Seklehrer und war bis zu seinem vollumfänglichen Einstieg in die IT-Branche hauptberuflich als Lehrkraft tätig. Auch in der Pfadi-Bewegung nahm er noch als Erwachsener hohe Funktionen wahr.
Brisant: Bis zuletzt war der CVPler auch als IT-Berater der katholischen Kantonssekundarschule Flade in der Stadt St. Gallen tätig. In dieser Funktion war Hugentobler für die iPads der Schüler verantwortlich und hatte, bis zur Sperrung seines Badges, auch Zugang zu Schulräumlichkeiten. Zudem hätte er schon nächste Woche Schüler in ein Skilager begleiten sollen.
«Die Sache ist abgeschlossen»
Sein Arbeitgeber, bei dem Hugentobler auch als Mitbesitzer fungiert, liess gegenüber BLICK auch auf Nachfrage offen, ob das Mandat als IT-Berater in der katholischen Schule in Zusammenhang mit Alea Iacta stand.
Stattdessen scheint sich die Firmen-Gruppe bemüht zu zeigen, den Pädo-Skandal auf sich beruhen zu lassen. «Mit dem rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens ist die Sache auch für Alea Iacta abgeschlossen», heisst es in der Stellungnahme weiter.