Blasers pfeifen aus dem letzten Loch
Hier werden die Fertighaus-Opfer gepfändet

Brigitte und Paul Blaser wollten ihren Lebensabend in einem neuen Eigenheim verbringen. Jetzt sitzt das Ehepaar auf einem Berg von Schulden und wird auch noch gepfändet, weil die Baufirma gepfuscht hat.
Publiziert: 24.06.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 03:57 Uhr
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Von Michael Sahli

Brigitte (60) und Paul Blaser (69) aus Romanshorn TG sind am Ende. Ihr slowenisches Fertighaus hat das Ehepaar ruiniert. «Unser Traumhaus entpuppte sich als Schrottbude», sagten Blasers letzte Woche zu BLICK. «Wir mussten einen Kredit aufnehmen, um die Zusatzkosten für Reparaturen, Anwälte und Gutachter zu zahlen. Jetzt sind wir pleite.» Diese Woche ein neuer Tiefpunkt: Ein Betreibungsbeamter klingelt. Er will pfänden, was sich versilbern lässt.

«Die Mängelliste ist endlos», sagt das Ehepaar über das Haus. Die Garage ist unbefahrbar. Fenster lassen sich nicht öffnen. Trotzdem schulden der pensionierte Polizist und die Krankenschwester der Baufirma fast 12 000 Franken – hauptsächlich für deren Anwaltskosten. «Wir haben Fristen des Gerichts verpasst», gibt Paul Blaser zu, «und irgendwann den Überblick in dem ganzen Berg von Akten verloren.» Bis die Schuld abbezahlt ist, werden dem Paar monatlich 2311 Franken von der Rente gepfändet.

Laut dem Fertighaus-Bau­unternehmer hätte es nicht so weit kommen müssen. «Elf von zwölf unserer Kunden sind zufrieden. Ich hoffe auf einen Kompromiss.»

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