Es war der Stolz der grossen Religionen in der Schweiz! Ein Pater, eine Pfarrerin, ein Rabbiner und ein Imam segneten den neuen Gotthard-Basistunnel. Ein Durchstoss, der die Schweiz verbindet: religiös und regional.
Doch die Figur des Imams Bekim Alimi wurde kurz vor der Gotthard-Eröffnung kritisiert: Aus der Politik wurden Vorwürfe laut, er habe Kontakte zu Extremisten (BLICK berichtete). Diese Vorwürfe gefährden nun auch seine Einbürgerung.
Nachrichtendienst überprüfte Alimi
In seiner Gemeinde Wil SG hat eine Privatperson beim Einbürgerungsrat eine Einsprache eingereicht: Man solle ihm den roten Pass verwehren, weil er mit Antisemiten, Muslimbrüdern und radikalen Imams verkehre – so die Behauptung des Einsprechers.
Die Stadt Wil überprüfte die Vorwürfe, kontaktierte den Nachrichtendienst. Doch Alimis Fiche war unbedenklich.
Zu BLICK sagt Alimi diplomatisch: «Ich verstehe, dass man nach den Medienberichten Angst erhielt. Jeder hat das Recht, sich gegen meine Einbürgerung zu äussern.» Er habe jedoch bereits schriftlich Stellung zu den Extremismus-Vorwürfen genommen. Der Nachrichtendienst bestätigte dem Einwohnerrat die weisse Weste.
Unbekannter bleibt anonym
In seiner Stellungnahme streitet Alimi nicht ab, dem antisemitischen Imam Imberja Hajrullai «zufällig» am Flughafen Zürich begegnet zu sein. Er lehne jedoch jede Form von Radikalismus ab.
Darum interessiere es ihn auch nicht, wer sich nun gegen seine Einbürgerung wehrt. Alimi betont: «Ich habe nicht nachgefragt, es ist auch nicht wichtig.»
Ob Alimi das Schweizer Bürgerrecht erhält, wird sich wegen der Einsprache später zeigen. Das Stadtparlament von Wil SG wird in einer der nächsten Sitzungen über Alimis Einbürgerung entscheiden.