Nach Schock-Video dementiert Arthur Z. (41) Quäl-Vorwürfe
«Bin überzeugt, dass die Bilder manipuliert wurden»

Die Vorwürfe sind happig: Schafzüchter Arthur Z. soll seine Tiere auf heftige Weise plagen. Das legt zumindest ein Schock-Video nahe, das Tierschützer gestern publik machten. Z. selbst dementiert die Vorwürfe.
Publiziert: 17.10.2018 um 01:04 Uhr
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Aktualisiert: 18.10.2018 um 20:28 Uhr
Landwirt misshandelt seine Schafe
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Tierquälerei im Kanton Thurgau:Landwirt misshandelt seine Schafe
Marco Latzer

Die Bilder sind nur schwer zu ertragen: Gestern veröffentlichte der Verein gegen Tierfabriken (VgT) ein Schock-Video. Darauf zu sehen: Arthur Z.* (41), passionierter Schafzüchter aus Langrickenbach TG.

Die aus grösserer Distanz aufgenommenen Sequenzen zeigen, wie der Bauer auf seinem vermeintlichen Vorzeige-Betrieb mit einer Art Knüppel auf die Tiere einschlägt. Auch ist zu sehen, wie Z. einige seiner Schafe an den Hinterbeinen packt und diese danach rabiat durch seinen Stall schleudert.

Coop und Bell sagen sich von Züchter los

Das Material ist derart belastend, dass seine Kunden Coop und Bell umgehend ihre Zusammenarbeit mit dem Bauern beenden. «Das in dem Video gezeigte Verhalten ist für uns inakzeptabel», schreibt Bell-Sprecher Fabian Vetsch auf Anfrage von BLICK. Man werde die Angelegenheit auch selbst untersuchen, heisst es bei Coop.

Und der Züchter? Der will von Tierquälereien auf seinem Betrieb nichts wissen. «Für mich sind diese Vorwürfe an den Haaren herbeigezogen. Trotzdem habe ich, auch wenn es komisch tönt, ein wenig damit gerechnet», sagt Arthur Z. zu BLICK. Der Bauer verweist auf einen ominösen Nachbarschaftsstreit. 

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Schafzüchter Arthur Z. sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Er soll seine Tiere geschlagen und umhergeworfen haben. Die gegen ihn erhobenen Vorwürfe bestreitet der Landwirt allerdings vehement.
Foto: Marco Latzer

«Bin überzeugt, dass die Bilder manipuliert wurden!»

Dass er der Mann ist, der auf den Video-Aufnahmen zu sehen ist, bestreitet er nicht. Aber einen Missbrauch an seinen Schafen will Z., auch als ihm BLICK die Bilder vorführt, partout nicht erkennen. Seine Ausrede: «Dieser angebliche Knüppel war wohl eher ein Strick, mit dem ich gegen das Gatter schlug, um die Viecher zu bewegen.» Weiterer Entlastungsversuch: Auch habe er seine Schafe nie umhergeworfen, denn dafür sei er körperlich viel zu schwach.

«Ich bin überzeugt, dass die Bilder manipuliert wurden», sagt der Familienvater. Denn wenn er die Tiere von einem ins andere Gehege transportiere, würden diese sich normalerweise von selbst bei ihm abstossen.

BLICK beobachtet Behörden bei Augenschein

Klar ist: Polizei, Staatsanwaltschaft und Veterinäramt nehmen das Schock-Video äusserst ernst und nahmen den Betrieb gestern Abend während einer Dreiviertelstunde gemeinsam unter die Lupe.

Kantonstierarzt Paul Witzig (63), wegen des Falls Hefenhofen unter heftiger Kritik stehend, ist ebenfalls vor Ort. Sofortmassnahmen leitet der Veterinär aber keine ein, die Behörden ziehen nach dem Augenschein geschlossen wieder ab.

Thurgauer Polizei kritisiert Tierschützer

Bei der Kontrolle des Thurgauer Veterinäramts zusammen mit der Staatsanwaltschaft und der Polizei haben die Behörden nach eigenen Angaben keine Missstände festgestellt. Kritisiert wird hingegen der Verein gegen Tierfabriken (VgT).

Der VgT hat nur wenige Stunden nach der Einreichung einer Anzeige ein Foto von Arthur Z. samt Familie veröffentlicht. Das erschwere «die Beweissicherung in jeglicher Hinsicht», heisst es in der Mitteilung der Behörden. Ausserdem führe die Publikation zu einer übereilten öffentlichen Vorverurteilung mit existenzbedrohenden Konsequenzen für den Tierhalter. In einem Rechtsstaat gelte bis zu einem rechtskräftigen Entscheid die Unschuldsvermutung.

Bei der Kontrolle des Thurgauer Veterinäramts zusammen mit der Staatsanwaltschaft und der Polizei haben die Behörden nach eigenen Angaben keine Missstände festgestellt. Kritisiert wird hingegen der Verein gegen Tierfabriken (VgT).

Der VgT hat nur wenige Stunden nach der Einreichung einer Anzeige ein Foto von Arthur Z. samt Familie veröffentlicht. Das erschwere «die Beweissicherung in jeglicher Hinsicht», heisst es in der Mitteilung der Behörden. Ausserdem führe die Publikation zu einer übereilten öffentlichen Vorverurteilung mit existenzbedrohenden Konsequenzen für den Tierhalter. In einem Rechtsstaat gelte bis zu einem rechtskräftigen Entscheid die Unschuldsvermutung.

Erleichterung ist bei Arthur Z. trotzdem keine zu sehen: «Ich bin vielleicht ab und zu ein wenig impulsiv, aber ich wollte immer nur das Beste für meine Viecher.» Jetzt zittert er um die Zukunft seines Betriebs.

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