Rauchwolke über Bäckerei-Produktionsstätte
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Brand in Appenzell AI:Rauchwolke über Bäckerei-Produktionsstätte

«Wir backen das!»
Riesige Solidarität in Appenzell nach Bäckerei-Brand

Die Region Appenzell solidarisiert sich mit der Bäckerei Böhli, deren Produktionsstätte Montag abgebrannt ist. Bereits einen Tag nach der Feuersbrunst bietet die Bäckerei wieder allerlei Waren an. Ohne Unterstützung wäre dies nicht möglich gewesen.
Publiziert: 07.05.2024 um 18:13 Uhr
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Aktualisiert: 09.05.2024 um 10:06 Uhr
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In Appenzell ist am Montag die Produktionsstätte der Bäckerei Böhli niedergebrannt.

Nach dem verheerenden Brand der Produktionsstätte der Bäckerei Böhli in Appenzell wird das Familienunternehmen von einer Welle der Solidarität getragen. Dank der Hilfe der Berufskollegen und der Brauerei Locher konnte die Bäckerei nur einen Tag nach dem Brand wieder allerlei Backwaren anbieten.

Provisorisch untergekommen ist die Traditionsbäckerei in den ehemaligen Räumlichkeiten der Holzofenbäckerei «Jakober». Dort wird in Kürze die Produktion wieder gestartet. Dass es überhaupt dazu kam, ist der Brauerei Locher zu verdanken, die die ehemalige Jakober-Produktionsstätte der Bäckerei Böhli zur Verfügung gestellt hat.

«Das ist der Hammer»

Für die Brauerei eine Selbstverständlichkeit, wie Geschäftsführer Aurèle Meyer (42) von der Brauerei Locher zu Blick sagt: «Ein Brand ist für jeden Gewerbler der Worst-Case. Wir arbeiten mit der Bäckerei seit Jahren zusammen und wollten einfach helfen.» Nach dem Brand habe man sich getroffen und sehr schnell «Nägel mit Köpfen» gemacht: «Wenn man will, findet man immer einen gemeinsamen Weg.»

Zurzeit werden alle Rohmaterialien bestellt, die dem Feuer zum Opfer gefallen sind und der Übergangsstandort wird eingerichtet, wie Geschäftsführer Markus Sutter verrät: «Die Firmen liefern uns notfallmässig Produkte, innerhalb von ein bis zwei Tagen, damit wir wieder anfangen können, zu produzieren.»

Der Brauerei spricht Sutter einen besonderen Dank aus: «Wir waren sehr froh, dass wir in der Brauerei Locher so schnell einen Produktionsstandort gefunden haben. Herr Meyer räumt jetzt sogar eine Räumlichkeit für uns», erklärt der Bäcker weiter, der zusammen mit seinem Bruder den Betrieb führt. Mobile Öfen und andere Maschinen sollen in den kommenden Tagen notfallmässig geliefert und installiert werden, um «so schnell wie möglich anfangen zu können, wieder Teig zu kneten». Zudem werden rund ein Dutzend Experten aktuell die Maschinen aus dem weniger beschädigten Erdgeschoss auf ihre Funktionalität überprüfen.

Unklar, wie es weiter geht

Um bereits am Dienstag wieder Brot anbieten zu können, griffen andere Bäckereien ihm unter die Arme: «Das, was wir selber backen konnten, haben wir selbst gebacken. Mit dem Rest haben uns verschiedene Bäckereien aus Appenzell geholfen. Damit wir unseren Kunden Brot anbieten konnten, haben sie für uns gebacken.» Erst am Montagabend habe Sutter das Brot bestellt. Um 5 Uhr am Morgen waren die Backwaren fertig. «Sie haben Sonderschichten eingelegt, um das für uns zu produzieren. Das ist der Hammer», so Sutter.

Die Solidarität sei generell riesig gewesen, die Dankbarkeit ebenso: «Wir bekamen zahlreiche Anrufe und Anrufe von Leuten, die uns helfen wollen. Wir bedanken uns bei ihnen sowie bei all den Feuerleuten, die unermüdlich im Einsatz waren und auch all denen, die anpacken und uns unterstützen.»

Aktuell wird die Priorität bei der Produktion und den Mitarbeitenden gesetzt. «Im Moment sind wir bei Schritt eins. Für die weiteren brauchen wir noch etwas Zeit.» Fest steht für die Bäckerei aber: «Wir backen auch das!»

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