Die Ausstellung dauert vom 9. April bis 30. Oktober. «Flagge zeigen» gibt entlang von Themenstationen mit Objekten, Plakaten, Geschichten und Filmen Einblick in die Geschichte und Gegenwart des «wohl weltweit bekanntesten Symbols», wie das Dunant-Museum am Mittwoch informierte.
Den Grundstein zum humanitären Völkerrecht legte 1864 das erste Genfer Abkommen, auf Vorschlag von Henry Dunant (1828-1910). Der Genfer Humanist, der seinen Lebensabend im ausserrhodischen Heiden verbrachte, initiierte damals auch die Schaffung des Roten Kreuzes.
Heute verkörpern neben dem roten Kreuz auch der rote Halbmond und der weniger bekannte rote Kristall Schutz und Hilfe in der Not. Dem Prozess der Symbolfindung waren hitzige politische Debatten vorausgegangen. Die Ausstellung zeichnet diese Geschichte anschaulich nach.
Das weltweit bekannte rote Kreuz ist als Schutzzeichen Teil des Völkerrechts. Doch die Realität sei manchmal eine andere, «wie wir aktuell im Russland-Ukraine-Konflikt erfahren müssen», heisst es. Im Krieg werde «die hohe Dringlichkeit und die Anerkennung dieser humanitären Werte und Regeln einmal mehr deutlich».
Mit dem Erfolg der Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung verbreiteten sich auch die Embleme rund um die Welt. Die Ausstellung präsentiert eine grosse Auswahl an Rotkreuz-Plakaten aus allen Kontinenten und illustriert so, wie vielfältig und universell der Schutz- und Hilfsgedanke in allen Regionen der Welt umgesetzt werde.
In die Ausstellung integriert ist eine aktuelle Initiative aus Belarus: In Zusammenarbeit mit dem Fotografen Andrei Liankewich wird ein weltumspannendes Flaggen-Projekt der belarussischen Opposition gezeigt. Liankewich hat laut Dunant-Museum in der kreativen Opposition seines Landes eine Schlüsselrolle inne.
Der Fotograf ist ab dem 9. April während eines Monats Gast des Dunant-Museums. «Nach immer brutalerem Vorgehen Lukaschenkos» habe der engagierte Oppositionelle Belarus verlassen müssen, heisst es. Liankewich lebt derzeit in Polen. Er wird an der Vernissage in Heiden anwesend sein.
(SDA)