Anwalt des Motorsägen-Mannes über das Motiv
Franz W. (51) stritt mit der Krankenkasse um Geld

Der Beweggrund des Motorsägen-Mannes Franz W.* (51) für seine Attacke in Schaffhausen war bisher ein Rätsel. Jetzt sagt sein Anwalt, die Probleme hätten nach einem Autounfall begonnen.
Publiziert: 22.08.2017 um 07:31 Uhr
|
Aktualisiert: 12.09.2018 um 04:55 Uhr
Franz W. auf einem Fahndungsfoto der Polizei.

Vor fast einem Monat stürmte Franz W.* (51) mit einer Motorsäge in die Schaffhauser Filiale der CSS-Krankenkasse und verletzte zwei Mitarbeiter, einen davon schwer. Zwei Tage später konnte die Kantonspolizei Zürich den Mann in Thalwil ZH verhaften. Jetzt äussert sich sein Anwalt erstmals über das Motiv.

«Irgendwann ist es ihm zu viel geworden»

«Sein Motiv für die Tat ist wohl auf einen Autounfall im Jahr 1999 zurückzuführen», sagt Thomas Fingerhuth zu «20min.ch». Franz W. erlitt dabei schwerste Kopfverletzungen. Nach dem Unfall habe W. «ständige Diskussionen» über Geld mit der CSS gehabt. «Irgendwann ist es W. vermutlich zu viel geworden, er steigerte sich über die Jahre immer mehr hinein und am Schluss eskalierte die Situation», sagt Fingerhuth.

Auch ehemalige Nachbarn erzählen, W. habe einen Autofunfall gehabt. «Er sagte mir, er habe durch einen Unfall ein Trauma erlitten», sagt ein ehemaliger Vermieter.

Nun werde abgeklärt, ob W. Unrecht durch die Versicherung widerfahren sei, sagt sein Anwalt. Fingerhuth: «Wir stehen noch am Anfang des Verfahrens.»

«Er ist ruhig und nicht aufgeregt»

W. befindet sich derzeit in Untersuchungshaft. Es gehe ihm nicht schlecht, sagt Fingerhuth. «Er ist ruhig und nicht aufgeregt.»

Bei der CSS heisst es, man habe bezüglich einer «bestätigten Motiv-Aussage» noch nichts von der Staatsanwaltschaft gehört, wie Sprecherin Nina Mayer erklärt. Die Staatsanwaltschaft will auf Anfrage des Nachrichtenportals derzeit keine Auskünfte zum Fall geben. (noo)

*Name der Redaktion bekannt

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?