Ein Schweizer (58) hat sich am Donnerstag in Rorschach SG schwarz angemalt, einen Afro aufgesetzt und Dubler-Mohrenköpfe verkauft. Dazu kam es auf dem Grundstück der Firma Gutmann Plattenbeläge. Kurz vor dem Mittag rückte gar die Kantonspolizei St. Gallen aus.
Der Stadtschreiber Marcel Aeple verurteilte die Aktion: «Das ist ein ganz dummer Scherz. Das kann ich so nicht goutieren», sagte er zu BLICK. «Rorschach ist nämlich kein Boden für Rassismus.»
Auch der alt Nationalrat und Ex-Stadtpräsident Thomas Müller (67) kam per Zufall an der Szene vorbei und dachte an einen vorgezogenen Fasnachtsscherz: «Ich fand es noch lustig. Ein politisches Statement sehe ich darin nicht. Im Gegenteil», so Müller.
Stimmung von «Gutmenschen» unnötig aufgeheizt
Müller wettert nun auch gegen den Rorschacher Stadtschreiber: «Es sind die Gutmenschen, die überall Rassismus wittern und jetzt die Stimmung unnötig aufheizen. Dass der Mohrenkopf Mohrenkopf heissen soll, ist für mich sowieso klar.» Selber esse er sie fast nie. «Wenn sie die Salznüssli umbenennen würden, wäre das schlimmer für mich.» Aeple will sich auf Anfrage nicht zu den Vorwürfen äussern.
Bis anhin bleibt die Aktion ohne rechtliche Konsequenzen: «Die Staatsanwaltschaft sieht nach erster Einschätzung keine weiteren Massnahmen vor», sagt Polizeisprecher Florian Schneider. Dies könne sich jedoch ändern, wenn beispielsweise jemand Anzeige erstattet. Bis anhin ist dies nicht geschehen.