Äthiopierin Ayana F. geht auf Kinder los – sie kannte Halloween nicht
«Sie waren wie Monster und haben mich angeschrien!»

Wegen Halloween ereignete sich ein bizarrer Vorfall an der St. Galler Tschudistrasse. Eine Äthiopierin verletzte im Unwissen über den Brauch einen neunjährigen Buben an ihrer Haustür.
Publiziert: 01.11.2021 um 20:56 Uhr
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Aktualisiert: 02.11.2021 um 06:34 Uhr
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Ayana F. verletzte am Halloween-Abend an der Tschudistrasse einen Buben, der an ihrer Tür klingelte.
Foto: Marco Latzer
Marco Latzer und Nicolas Lurati

Am Halloween-Abend gibt es für drei Kinder in der Stadt St. Gallen nichts Süsses, dafür aber ordentlich Saures: Weil eine Frau (33) beim unangekündigten Besuch von drei verkleideten Kindern (neun- und siebenjährig) handgreiflich wird, muss die Polizei ausrücken.

Der Neunjährige muss mit oberflächlichen Blessuren gar mit der Ambulanz zur Kontrolle ins Spital (Blick berichtete). Nach einer umfassenden Spurensicherung ermittelt nun die Staatsanwaltschaft gegen Ayana F.* Die Äthiopierin, selbst Mutter von vier Kindern, gibt am Tag danach gegenüber Blick an, untröstlich zu sein.

Ayana F. traf Neunjährigen mit Bleistift

«Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen und nur geweint. Ich fühle mich schlecht», so die Angreiferin. Sie habe bis zum Vorfall gar nicht gewusst, dass ein Brauch wie Halloween überhaupt existiere. Ayana F. erledigt laut ihrer eigenen Schilderung gerade Deutschaufgaben in ihrer Stube, als es plötzlich an der Tür klingelt.

«Als ich öffnete, bekam ich wahnsinnige Angst. Da standen fürchterliche Kreaturen mit hochgehaltenen Händen und Masken. Sie waren wie Monster und haben mich angeschrien», so die Frau. In ihrer Panik und Verzweiflung habe sie dann wohl eines der Kinder mit einem Bleistift, den sie zuvor noch für ihre Aufgaben verwendet hatte, am Arm getroffen.

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Angreiferin muss mit Anzeige rechnen

«Die Kinder sagten der Polizei später, es sei eine Schere gewesen. Doch das stimmt nicht, es war wirklich nur ein Bleistift», beteuert Ayana F., die bei der Schilderung der Ereignisse in Tränen ausbricht. Es tue ihr schrecklich leid, was passiert sei, und sie schäme sich dafür, Halloween nicht gekannt zu haben.

«Ich wurde von diesen drei Gestalten völlig überrascht und habe danach am ganzen Körper gezittert», so die Frau. Am Herzen liege ihr vor allem, dass es den drei Kindern wieder gut gehe. Trotzdem dürfte der unglückliche Vorfall für Ayana F. ein Nachspiel haben. Wie die Kantonspolizei St. Gallen mitteilt, muss sie mit einer Anzeige rechnen.

Die Betroffene stimmt das traurig: «Ich wollte doch niemandem wehtun und keine Probleme machen!»

* Name geändert


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