Aufregung am Samstagabend auf dem Rathausplatz in Walenstadt SG. Eine lokale Schnitzelbankgruppe fährt mit einem Fasnachtswagen vor, um eine Darbietung zum Besten zu geben. Auf Bildern ist zu sehen, wie rund 100 Schaulustige im Ortszentrum lachen und feiern.
Einige Anwohner finden die Sache allerdings weniger lustig und alarmieren umgehend die Polizei. «Da hat jemand eine ganz schlechte Idee gehabt», sagt Florian Schneider, Mediensprecher der Kantonspolizei St. Gallen.
Polizei drückte ein Auge zu
Die alarmierten Gesetzeshüter hätten die verantwortliche Schnitzelbankgruppe gebeten, den Anlass zu beenden, was sogleich passiert sei. Laut Schneider hat die Polizei bewusst darauf verzichtet, repressiv gegen die Fasnächtler vorzugehen.
«Natürlich hätten wir Bussen verteilen können. Aber wir suchen jeweils zuerst das Gespräch mit den Beteiligten und appellieren an den gesunden Menschenverstand», so Schneider. Dieses Ziel habe man in diesem Fall erreicht.
Oberster Fasnächtler versteht Aufregung nicht
Andreas Wildhaber, Präsident der Fasnachtsgesellschaft Walenstadt, bedauert den Polizeieinsatz. «Schade, dass sich einige Mitbürger darüber empören. Die Fasnacht ist schliesslich auch eine Zeit der Rebellion!»
Er betont, es habe sich um einen privaten Anlass gehandelt. Die Gesellschaft selbst führe in diesem Jahr wegen Corona keinerlei Anlässe durch. Die Mindestabstände seien auf dem Platz jederzeit gewährleistet gewesen. Wildhaber hadert: «Ich finde es verrückt, dass sich Leute an dieser Initiative stören, auch wenn sie sich in einem rechtlichen Graubereich bewegen sollte.»