«Achtung! Pädophiler Bastard unterwegs!»
St. Galler Polizei nervt sich über Facebook-Warnungen

Auf Facebook kursiert seit einigen Tagen eine Warnung vor einem Pädophilen in St. Gallen. Die Staatsanwaltschaft und die Kantonspolizei haben daran gar keine Freude.
Publiziert: 27.06.2017 um 12:19 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 18:56 Uhr
Die aktuelle Warnung vor einem Pädophilen im Raum St. Gallen.
Foto: Facebook

«Achtung! Pädophiler Bastard in St. Gallen unterwegs!» So lautet ein Facebookpost, der seit einigen Tagen rege geteilt und kopiert wird. 

Die St. Galler Kantonspolizei hat am Post aber keine Freude, schreibt das «St. Galler Tagblatt». Denn: «Wenn solche Fälle in der Öffentlichkeit breitgetreten werden, kann dies unter Umständen viel polizeiliche Ermittlungsarbeit kaputt machen», sagt Florian Schneider, Mediensprecher der Kantonspolizei St. Gallen.

So würden nämlich sowohl Täter als auch Opfer und Zeugen beeinflusst. «Der mutmassliche Täter könnte durch solche Meldungen gewarnt werden, Zeugen und Opfer könnten zu unpräzisen oder falschen Aussagen verleitet werden», sagt Schneider.

Die falsche Person könnte ins Visier geraten

Schnelle Verdächtigungen und Selbstjustiz seien die Folge. Das bestätigt Roman Dobler, Mediensprecher bei der Staatsanwaltschaft. «Es gab Fälle, bei denen im Internet eine falsche Person verdächtigt wurde.» 

Über den aktuellen Fall ist die Staatsanwaltschaft des Kantons St. Gallen im Bild. Dobler bestätigte dem «Tagblatt», dass eine entsprechende Anzeige eingegangen sei. «Wir untersuchen die Sache, wissen bis jetzt aber noch nicht, was genau passiert ist und wer der mutmassliche Täter sein könnte.» (stj)

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