Der Appenzeller Emmanuel Eberl war in seinem ganzen Leben noch nie im Kanton Genf. Trotzdem hat er kurz vor Weihnachten eine Parkbusse in der Höhe von 80 Franken erhalten.
Dort wird im Amtsfranzösisch behauptet, dass er am 17. Juli 2018 im Genfer Vorort Thônex im Parking Marcelly einen Volkswagen geparkt haben soll. Um 10.55 Uhr soll festgestellt worden sein: Da fehlt ein Parkschein!
Doch Eberl hat weiteren Grund zum Protest: «Nicht nur, dass ich noch nie dort war. Ich fahre nicht einmal einen Volkswagen.» Das Kontrollschild AR 149 gehöre zwar schon ihm. «Aber es hängt an meiner Ducati Monster – das ist ein Töff! Mein Auto ist ein Subaru XV und hat eine völlig andere Nummer!»
Behörden wollen Fall abklären
Eberl wehrt sich. Dafür reiche sein Schulfranzösisch noch aus. «Ich schrieb ein E-Mail und erklärte ihnen meine Sicht», sagt er. Zurückgekommen sei dann ein Brief: Er müsse seine Einsprache per Post und Unterschrieben abschicken. Bürokratie absurd!
Immerhin: Nachdem BLICK beim Amt intervenierte, erklärte man, dem Fall nachgehen zu wollen. Der Kanton habe um Unterlagen der Gemeinde Thônex gebeten. «Wir werden dann den Fall dann sicherlich besser verstehen und Fragen zum Fehler beantworten können», sagt ein Sprecher zu BLICK.
Eberl lacht über diese Neuigkeit: «Ich bin gespannt, wie sie mir den Fehler erklären werden.» Er werde nun seine Einsprache nochmals per Post einreichen.
Parallelen zu Fällen im Tessin
Der Fall von Emmanuel Eberl erinnert stark an Vorkommnisse im Tessin. BLICK berichtete vorgestern, dass dort Elisa Morena Ferrari (48) und Martina C. (60) seit Jahren betrieben werden für Falschparken in Städten, in denen sie nie waren. Die beiden vermuten, dass jemand ihre Autonummer geklont hat.
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