Auf den ersten Blick könnte man ihn für Emmentaler halten – doch der Grossloch-Hartkäse aus dem St. Galler Linthgebiet darf diese Bezeichnung offiziell gar nicht tragen.
Trotzdem verkaufte ein 49-jährige Käser fast 3500 Tonnen des falschen Emmentalers ins Ausland – um mit dem geschützten Namen ordentlich Geld zu machen. So soll der Mann rund zwölf Millionen Franken mehr verdient haben, berichtet das «St. Galler Tagblatt».
Der Haken: Wer Emmentaler verkaufen will, der muss bestimmte Herstellungsregeln einhalten. Wer sich nicht an diese hält und seinen Käse trotzdem so deklariert, macht sich strafbar. Denn seit 2006 ist der Begriff Emmentaler geschützt.
Grosses Geld mit falschem Käse
Aber nicht nur das: Auch echten Emmentaler stellte der Mann her – verschwieg dies aber der zuständigen Deklarationsstelle. Der Grund: Er wollte sich die Abgaben für das Label Emmentaler Switzerland sparen, die man zahlen muss, wenn man die Bezeichnung führen will.
Nicht zum ersten Mal angeklagt
Bereits vor zehn Jahren stand der Mann wegen Falschdeklaration seines Käses vor Gericht. Damals wurde er freigesprochen. Aber auch wegen falscher Deklarierung von Schweinefleisch musste der Mann sich vor Gericht verantworten. Eine Beschwerde von Emmentaler Switzerland hat nun zu seiner vierten weiteren Anklage geführt. Wie die Richter dieses Mal über den dreisten Käser entscheiden werden, wird sich Mitte Juni zeigen. Dann beginnt der Prozess. (jmh)