1400 Liter Wasser pro Minute ruinieren Einfamilienhaus von Ulrich Siegenthaler
Horror-Rohrbruch in Muolen SG

In Muolen SG kommt es am Wochenende zu einem Wasserrohrbruch. Das Einfamilienhaus von Ulrich Siegenthaler trifft es hart. Der Hausbesitzer ist sauer. Denn es ist in diesem Jahr schon das zweite Mal, dass es zu einem Wasserschaden kommt.
Publiziert: 09.10.2019 um 09:15 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2019 um 09:16 Uhr
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In Muolen SG kommt es am Wochenende zu einem Wasserrohrbruch. Das Einfamilienhaus von Ulrich Siegenthaler trifft es hart.
Foto: Zvg
Martin Bruhin

In der Nacht auf Samstag bricht in Muolen SG eine Wasserleitung. Zwei Stunden lang strömen die Wassermassen ungebremst in den Vorgarten und über den Garagenplatz, direkt ins Erdgeschoss von Ulrich Siegenthaler – rund 1400 Liter pro Minute! Siegenthaler wird aus dem Schlaf gerissen. Sein Wohnzimmer steht einen halben Meter unter Wasser, retten kann er nichts. Ein schwerer Schock!

Momentan wohnt er im oberen Stock seines Hauses – dort wo das Wasser nicht hinkam. Die Situation ist äusserst unangenehm. «Der Gestank des abgestandenen Wassers ist unerträglich und vom permanenten Geräusch der fünf Luftentfeuchter habe ich Kopfweh», sagt Siegenthaler zu BLICK. An den Wänden ist teilweise bereits Schimmel zu sehen, morsche Böden mussten schon entfernt werden. Die Arbeiten werden mindestens noch acht Wochen dauern. «Wenn ich Glück habe, bin ich bis Weihnachten wieder drin», sagt er. Wer den Schaden bezahlt, darüber streiten sich die Versicherungen noch.

«So viel Pech in nur einem Jahr»

Bedenklich: Siegenthalers Haus ist in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal von einem Wasserrohrbruch betroffen. Das erste Mal passierte es mitten im Sommer – im Juli. Sein Erdgeschoss und alles, was sich darin befand, sind jetzt ein Sanierungsfall – darunter eine alte Bernina Nähmaschine, die er von seiner Grossmutter geerbt hat und sein Klavier.

Auch 250 Flaschen Wein sind auf einen Schlag nicht mehr geniessbar, müssen entsorgt werden. Vor dem Haus steht eine Mulde für den Abfall. Es wird nicht die letzte sein. «So viel Pech und das in nur einem Jahr», sagt Siegenthaler.

«Tickende Zeitbombe»

Unter die Trauer mischt sich beim Hausbesitzer auch Wut. Sie richtet sich gegen die Wasserkorporation seiner Gemeinde. Denn wie das «St. Galler Tagblatt» schreibt, liegt die Ursache für den Wasserrohrbruch bei der Wasserkorporation Muolen. Diese hat in den vergangenen Jahren an einem grösseren Projekt gearbeitet, um den Wasserdruck um drei Bar zu steigern. Dass das nicht alle Leitungen mitmachen würden, sei klar gewesen, sagt Beat Eigenmann, Präsident der Wasserkorporation. «Offenbar wussten alle, dass eine Zeitbombe tickt, nur nicht, wo sie hochgehen wird», sagt er.

Das betroffene Rohr war knapp 40 Jahre alt und eigentlich noch lange nicht am Ende seiner Lebensdauer. «Es hätte mindestens 50, vielleicht sogar 80 Jahre halten sollen», so Eigenmann. Am Montag wurde das defekte Rohr freigelegt, die Leitung wird ersetzt – für Ulrich Siegenthaler leider viel zu spät.

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