Die Aktion für eine unabhängige und neutrale Schweiz will mit allen Mitteln ein institutionelles Rahmenabkommen mit der EU verhindern. Um die Kasse dafür zu füllen, hat sie eine Erhöhung der Mitgliederbeiträge beschlossen. Zudem strebt sie eine Verjüngung an.
Die Zahl der Aufgaben, der sich die Auns stellen will, ist lang: Einerseits gelte es, eine institutionelle Verflechtung der Schweiz mit der EU abzuwehren, sagte Auns-Präsident Lukas Reimann am Samstag an der 33. ordentlichen Mitgliederversammlung in Bern. Eine solche Anbindung, wie sie Aussenminister Ignazio Cassis anstrebe, sei ein «No-Go».
Die Auns werde ihre Mittel voll in diesen Kampf investieren, versprach er laut Medienmitteilung den rund 600 anwesenden Mitgliedern, Gönnern und Sympathisanten. Weiter werde die Auns ein Referendum gegen die Übernahme der «sinnlosen» EU-Waffenrichtlinie aktiv unterstützen. Die Schweizer Waffe sei nicht verhandelbar, stellte Reimann in seiner Standortbestimmung klar.
Schliesslich gelte es, sich für eine Annahme der Selbstbestimmungs-Initiative einzusetzen und für die hauseigene «Begrenzungsinitiative».
Für letztere hat die Auns Mitte Januar zusammen mit der SVP die Unterschriftensammlung begonnen. Die Initiative «für eine moderate Zuwanderung», die sogenannte Begrenzungs- oder Kündigungsinitiative, will den freien Personenverkehr zwischen der Schweiz und der EU beenden.
Doch solches Engagement kostet Geld; und davon braucht die politische Bewegung offenbar mehr. Im Geschäftsjahr 2017 nahm die Auns laut eigenen Angaben über eine Million Franken an Mitgliederbeiträgen und Spenden ein. Das Eigenkapital betrage rund 1,4 Millionen Franken.
Die Aktion will trotzdem «ein rigoroses Sparprogramm fahren, damit für die anstehenden politischen Kämpfe noch mehr Geld zur Verfügung steht», wie es im Communiqué heisst. Die Mitgliederversammlung stimmte aus diesem Grund einer Erhöhung der Mitgliederbeiträge zu.
Der Vorstand hat sich zudem zum Ziel gesetzt, «verstärkt jüngere Frauen und Männer in die Gremien aufzunehmen». Der 35-jährige Reimann betonte gleichzeitig, dass die Auns im gemeinsamen Kampf alle Generationen vereine.
Der St. Galler SVP-Nationalrat Lukas Reimann wurde vor vier Jahren zum Präsident der Auns gewählt, als Nachfolger von Pirmin Schwander, der die Aktion rund zehn Jahre lang geleitet hatte.
Schwander hatte das Präsidium der Organisation 2004 von Christoph Blocher übernommen, der die AUNS 1986 zusammen mit dem damaligen Gewerbeverbands-Direktor Otto Fischer (FDP) gegründet hatte.
Die Auns versteht sich selbst nicht als Partei, sondern beschränkt sich auf ihren in den Statuten definierten Zweck, dem Erhalt der «Unabhängigkeit und Neutralität der Schweiz». (SDA)