Der STS geht davon aus, dass in der Schweiz in über 40'000 Haushalten Vögel gehalten werden, wie er am Mittwoch mitteilte. Zu den verbreitetsten Arten gehören demnach Wellensittiche, Kanarienvögel oder Zebrafinken. Zwei Drittel von ihnen lebten in traditionellen Käfigen in der Wohnung.
Diese seien jedoch oft so klein, dass die Vögel nicht fliegen könnten. Ausserdem hätten die Tiere meistens keinen Zugang zu natürlichem Sonnenlicht und sie seien keinen natürlichen Witterungseinflüssen oder Reizen eingesetzt.
Ein Spiegel ist kein Partnerersatz
Ein weitere Problem stelle die verbotene Einzelhaltung von papageiartigen Vögeln wie Graupapageien oder Nymphensittischen dar: Rund 20 Prozent von ihnen müssten alleine leben. Doch das sei tierquälerisch, denn diese Tiere bräuchten unbedingt artgleiche Partner, um sozial nicht zu verkümmern.
Keine Lösung sei auch der häufige eingesetzte Spiegel als Partnerersatz. Denn es sei seit Jahren sei bekannt, dass dieser gefährliche Verhaltensstörungen auslösen könne. Der STS ruft deshalb auch die Tierhandlungen dazu auf, dieses «problematische Zubehör» aus ihrem Sortiment zu nehmen.
Schweizer Tierschutz erweitert den Tierhaltungsrechner
Damit Vogelhalterinnen und -halter ihren Tieren eine artgerechte Haltung bieten können, hat die Organisation im Internet ihren Tierhaltungsrechner um die Kategorie Vögel erweitert. Dort seien Informationen zur Haltung der 16 häufigsten Vogelarten verfügbar. Die Empfehlungen gingen über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinaus, damit die Vögel im Gehege mindestens einige Flügelschläge machen könnten.
An der Online-Studie nahmen 149 Vogelhaltungen teil. Jede Haltung sei ad hoc befragt und die Antworten seien danach detailliert ausgewertet worden, teilte der STS auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. (SDA)