Der junge Grünen-Nationalrat Bastien Girod (27) hats geschafft: 147000 Unterschriften sind für die «Offroader-Initiative» zusammengekommen. Das Volk wird also in zwei bis drei Jahren darüber abstimmen.
Die Frage ist bloss: Welche Fahrzeuge würde es treffen?In zwei Wochen Arbeit hat Girod alle 273 Modelle mit ihren 4841 Ausführungen untersucht. SonntagsBlick liegt die Liste exklusiv vor.
Die Bezeichnung «Offroader-Initiative» ist untertrieben, denn sie würde auch viele Sportflitzer, gut motorisierte Limousinen und dicke Luxuswagen verbieten. Kurz: alle Autos mit besonders hohem CO2-Ausstoss. «Deshalb hat unsere Vorlage auch den Titel ‹Initiative für menschenfreundlichere Autos›», sagt Girod.
Die Liste im Detail:
• Komplett verboten würden 65 der 273 Modelle, so zum Beispiel alle Land Rover, alle BMW X5, alle Audi Q7 sowie sämtliche Ferraris, Lamborghinis und Aston Martins.
• Teilweise verboten würden einzelne Ausführungen von weiteren Modellen. So gibt es 151 verschiedene VW Golf – die zwei mit den stärksten Motoren fielen weg; ebenso der Lexus RX, während die Hybrid-Version erlaubt wäre; und drei von sechs Porsche Boxster. Total verschwänden 784 aller 4841 Modell-Varianten.
• Betroffen wäre eine Minderheit, rund 13 Prozent aller Käufer: 7 Prozent müssten ein völlig anderes Auto aussuchen, 6 Prozent müssten auf eine sparsamere Ausführung ihres Wunschmodells umsteigen.
«Die Initiative richtet sich nicht blind gegen Offroader, sondern will einen Verkaufsstopp für klimafeindliche und gefährliche Autos», betont Girod.
Und so sind die Kriterien der Initiative: Verboten würden Autos:
• die schwerer sind als 2,2 Tonnen
• mehr verbrauchen als 10,5 Liter auf 100 Kilometer
• keinen Partikelfilter haben (bei Dieselmotor)
Dazu kommt ein etwas schwammiges Kriterium: Das Fahrzeug dürfe «keine gefährliche Frontpartie» aufweisen, durch die Fussgänger bei einer Kollision schwer verletzt werden könnten.
Die Automobilindustrie will auf die Barrikaden steigen: «Wir werden dagegen kämpfen», denn die Initiative sei «eine Mogelpackung», kritisiert Max Nötzli, Präsident der Schweizer Autoimporteure.
Und wer bereits ein Auto besitzt, das verboten wird? Er darf es zwar behalten – allerdings nur noch mit Tempo 100 über die Autobahn schleichen. Ein Albtraum für jeden Sportwagenbesitzer.
Doch Girod meint bloss: «Als Ferrari-Fahrer bist du in der Schweiz auch mit 120 km/h kastriert.»
Welche Schweizer Promis ihre Protz-Karren bereits gegen umweltfreundlichere Autos eingetauscht haben, lesen Sie heute im BLICK.