Was für ein Eklat am österreichischen Fernsehen! Nora Illi (32), vollverschleierte Vorzeigefrau des radikalen Islamischen Zentralrates der Schweiz (IZRS), war zu Gast in der Talksendung «Pro & Contra» auf dem Privatsender «Puls 4». Thema: Das Burkaverbot.
Weitere Gäste: Die Schweizerin Zoë Jenny (Bestseller-Autorin und Burka-Gegnerin), Efgani Dönmez (Grüner Ösi-Politiker und Konfliktmanager) und Berivan Aslan (Frauensprecherin der Grünen).
Besonders zwischen Politiker Efgani Dönmez und Nora Illi herrschte dicke Luft. Die Burka-Aktivistin eröffnete den TV-Streit mit einem grenzwertigen Witz über die jüngsten Terroranschläge in Europa: «Wir sehen es ja in Frankreich und Belgien, dort herrscht gerade eine Bombenstimmung...»
Zoë Jenny tat die Aussage kurz als «zynisch» ab. Ösi-Politiker Efgani Dönmez wollte sich damit nicht begnügen – und wusch Nora Illi gründlich die Bur-Kappe: «Diese Geisteskinder sind spass- und hirnbefreit», setzte der Grüne an. Und redete sich gegen Illi in Rage: «Sie bringen den Islam nicht vorwärts. Sie wünschen sich einen Islam der Steinzeit zurück, werden unterstützt von salafistischen Gruppen. Sie sind nur eine Marionette – ein Stückchen Elend. Sie wurden gehirngewaschen. Ich lasse meine Religion nicht von Leuten wie Ihnen in den Dreck ziehen.»
Illi, sonst nie um einen Kommentar verlegen, erwiderte kleinlaut: «Ich muss mich nicht auf dieses sprachliche Niveau herunterlassen.» Das tat dann dafür Ehemann Qaasim Illi, Pressesprecher des IZRS, nach der Sendung auf Facebook: «Ein frecher, unerzogener Typ dieser Efgani Dönmez. Eine Schande, dass man ihm das Mikrofon nicht gleich ganz abgedreht hat«, schäumt er. Auch die restlichen Fans des IZRS sehen rot: «Hurensohn», «Hund«, «Hätte eine Backpfeife verdient», so der Tenor der Gläubigen.
Inhaltlich brachte die Sendung wenig Neues. Burka-Befürworter und Gegner schlugen sich die bekannten Argumente um den Kopf. Für Jenny sind Burkas «Stoffgefängnisse», mit der man sich von der Gesellschaft isoliert. Während für Burka-Nora die grassierende Islamophobie Wurzel allen Übels ist.
Einen kurzen Einblick in ihr Privatleben gewährte Illi, als sie angab, dass ihre Kinder (zwei bis zehn Jahre) bereits Kopftuch tragen – und sorgte damit für Kopfschütteln in der Runde.
Am Schluss verzweifelte der österreichische Politiker vollends an Salafistin Illi: «Vielleicht sollten Sie mal wieder ein bisschen Luft unter den Schleier lassen.» (sac)