Obwohl erste Impf-Tests versagten
Dieser Schweizer Arzt will Ebola besiegen

Allein 2014 tötete das Virus über 7500 Menschen. Doch Laurent Kaiser testet bald seinen Impfstoff dagegen.
Publiziert: 01.01.2015 um 23:17 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:40 Uhr
Von Céline Krapf

Laurent Kaiser (54) ist fasziniert von Viren – und will die Menschheit vor ihnen schützen. Seine grösste Mission: als Leiter der Abteilung für Infektionskrankheiten am Universitätsspital Genf das tödliche Ebola-Virus auszurotten. 

Seit etwa zehn Monaten grassiert die Epidemie in Westafrika. In wenigen Monaten verbreitete sich der hochansteckende Erreger vor allem in Liberia, Guinea und Sierra Leone. Über 7500 Menschen starben. Im November testeten Kaiser und sein Team erstmals einen Ebola-Impfstoff am Menschen. Nach wenigen Wochen wurde der Versuch abgebrochen.

Herr Kaiser, warum mussten Sie die Impftests stoppen?
Laurent Kaiser: Die Impfung zeigte Nebenwirkungen, die wir nicht verantworten konnten. Manche Versuchspersonen hatten über mehrere Tage Gelenkschmerzen. Trotzdem wollten sie weitermachen. Das konnten wir nicht verantworten.

War es schwer gewesen, die Freiwilligen zu finden?
Es haben sich sehr viele Menschen gemeldet. Und dies, obwohl wir nur ein Inserat auf unserer Webseite aufschalteten. Wir mussten Leute abweisen.

Wie geht es nun weiter mit der Ebola-Bekämpfung?
Die einzige Möglichkeit, die Krankheit unter Kontrolle zu bringen, ist ein Impfstoff. Im Januar beginnen wir mit einer neuen Testreihe. Dabei verwenden wir das gleiche Mittel, aber weniger stark dosiert.

Wann kann der Impfstoff frühestens eingesetzt werden?
Wir müssen mehrere Studien abschliessen. Nicht nur hier, sondern auch in Afrika. Dafür braucht es entsprechende Ärzte, Labors und Leute vor Ort. Bis die Impfung sicher genug ist und von offiziellen Stellen genehmigt wird, geht es mindestens ein Jahr.

Einen Erfolg im Kampf gegen Ebola konnte Laurent Kaiser bereits vermelden: Mit seinem Team behandelte er den ersten Ebola-Patienten in der Schweiz. Der kubanische Arzt Félix Báez (43) erholte sich im Unispital Genf. Nach rund zwei Wochen konnte er am 6. Dezember in seine Heimat zurückkehren. In Westafrika jedoch geht der tägliche Kampf gegen das Virus weiter. Kaiser war zweimal im Krisengebiet in Liberia, zuletzt im November.

Warum haben Sie diese riskante Reise unternommen?
Als Arzt gehört es zu meinem Grundverständnis, Menschen zu helfen. Ausserdem bin ich Spezialist für Infektionskrankheiten. Ich liebe Viren! Ich wollte Ebola in die Augen schauen.

Wie gingen Sie mit der Ansteckungsgefahr um?
Als Profi weiss ich, wie ich mich verhalten muss. Ich war zu fast hundert Prozent sicher, dass ich mich nicht angesteckt hatte. Aber für mein Umfeld war es schwer. Als ich das erste Mal aus Liberia zurückkam, hatten meine Kinder und meine Frau anfangs Angst, mich zu berühren. Dasselbe passiert in Liberia: Man berührt sich nicht, man küsst sich nicht, man schüttelt keine Hände.

Verändert die Krankheit die betroffenen Länder?
Ja, es ist ein Desaster. Das Aussergewöhnliche an diesem Virus ist, dass es nicht nur Menschen tötet. Ebola ist eine mehrdimensionale Krankheit und tangiert alle Lebensbereiche. Deshalb ist es so wichtig, dass wir das Virus besiegen.

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