Obwohl die Polizei Semere (2) aufgegeben hat, suchen die Eltern weiter nach ihm
«Wir geben die Hoffnung nicht auf!»

Bei einer Taufe verschwand der kleine Semere am Ufer der Thur. Die Polizei hat den Zweijährigen aufgegeben – doch die Eltern suchen weiter nach ihm.
Publiziert: 03.05.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:49 Uhr
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Mehari Gherezghiher und Sinit Gebar hoffen noch immer, dass ihr Sohn lebt.
Von Thierry Débieux

Mehari Gherezghiher ist verzweifelt. «Die ganze Familie betet  für unseren Sohn», sagte der Eritreer gestern daheim in Gossau ZH. Vor zwei Wochen verschwand Semere (2) in Wattwil SG am Ufer der Thur.

Durch ein schreckliches Missverständnis, so der Vater, habe er den Buben aus den Augen verloren. Er dachte, Semere sei bei der Mutter. Sie dachte, der Kleine sei beim Vater. Das Fest fand ein jähes Ende. Polizei, Feuerwehr und Rega nahmen die Suche auf. Auch Taucher waren im Einsatz. Am Ufer der Thur fanden sie einen von Semeres Schuhen. Doch von ihm selbst fehlt jede Spur.

Nach fünf Tagen brach die Polizei die Suche ab. Ein Schock für die Eltern. «Wir suchen trotzdem weiter», sagt Vater Mehari. Mit Verwandten geht er fast täglich nach Wattwil und sucht nach seinem Jungen. «Wir haben sicher schon eine Strecke von 30 Kilometern entlang der Thur durchkämmt, leider ohne Erfolg.» Die Ungewissheit lastet schwer auf den Eltern.

Die Vermutung liegt nahe, dass der Zweijährige vom Fluss erfasst und mitgerissen wurde. «Je länger ein Kind im Wasser nicht gefunden wird, desto schwieriger wird es sein, es lebend zu bergen», sagt Philipp Binaghi, Sprecher der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft. In den vergangenen 42

Jahren ertranken in der Schweiz 409 Kinder. In neun von zehn Fällen geschahen die Unfälle an freien Gewässern wie Flüssen oder Seen.

Semeres Mutter Sinit Gebar ringt mit den Tränen. «Wir wissen natürlich, dass es für uns schrecklich enden könnte. Aber solange wir ihn nicht gefunden haben, bleibt die Hoffnung, dass wir Semere doch noch lebend in die Arme schliessen können.»

Die Polizei setzt jetzt auf die Mithilfe der Bevölkerung. «Wir hoffen, dass die Menschen weiterhin die Augen offen halten und uns informieren, falls sie etwas Auffälliges entdecken», sagt Sprecher Gian Andrea Rezzoli.

Besonders tragisch: Nur eine Woche nach dem Verschwinden von Semere verlor sich die Spur des kleinen Cyrill (2) in Windisch AG. Er war mit seinem Vater an der Reuss spa­zieren. Die Polizei geht davon aus, dass er ertrunken ist. Auch dieser Zweijährige wurde bisher nicht gefunden.

«Die Ermittlungen sind nach wie vor im Gang. Da lassen wir nicht locker», sagt Marianne Koch von der Kapo Aargau.

Abgeklärt wird unterdessen, ob Cyrills Vater etwas mit dem Verschwinden zu tun haben könnte. Sein Haus wurde mittlerweile durchsucht.

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