Rund zwei Wochen sind seit der unglaublich brutalen Vergewaltigung einer 26-Jährigen in Emmen LU vergangen. Die Polizei sucht immer noch mit Hochdruck nach dem Täter (BLICK berichtete).
Bei A. F.* (49) ruft das schlimme Erinnerungen wach. Auch sie wurde überfallen, ebenfalls unter der Autobahnbrücke, nur wenige Meter vom Vergewaltigungs-Tatort an der Reuss entfernt. Die Arztsekretärin steht dort, schaut sich um und sagt: «Ich meide das Gebiet seitdem, so gut es geht.»
An einem Abend im letzten Sommer führte A. F. gegen 22 Uhr ihren Pudel Gassi. Hinter ihr tauchte ein Velofahrer auf und begann, wild herumzuschreien: «Ich schmeiss dich in die Reuss. Den Scheissköter auch.» Sie geht einfach weiter, aber der Kerl fährt von hinten in sie hinein. Als A. F. am Boden liegt, schlägt der Mann auf sie ein: «Sogar mit dem Velorad! Ich dachte nur: Das überlebst du nicht.»
Sie schreit um Hilfe und greift nach einem grossen Stein: «Ich hielt ihn schützend vor mich, traute mich aber nicht, ihn nach dem Velofahrer zu schmeissen», sagt sie. Endlich taucht ein Passant auf. Das ist ihre Rettung. Der Angreifer flüchtet. Mit Prellungen am Kopf und Blutergüssen muss A. F. notfallmässig zum Arzt. Sie erstattet Anzeige. Der Täter wird bis heute nicht gefasst.
Dennoch glaubt sie nicht, dass es derselbe ist, der die 26-Jährige vom Velo gerissen und vergewaltigt hat: «Anders als bei ihr, sprach mein Angreifer Schweizerdeutsch.» A. T. findet, das Gebiet um die Reuss müsse endlich sicherer werden: «Es hat hier abends oft komische Gestalten, die kiffen und trinken. Als Frau fürchte ich mich, hier alleine spazieren zu gehen. Es ist total abgelegen.»
Maisfelder und Laubbäume versperren den Blick. Die Polizei patroulliert zurzeit verstärkt im Gebiet. «Wir wollen Sicherheit vermitteln und fahnden nach dem Täter», sagt Kurt Graf, Mediensprecher der Kantonspolizei Luzern.
A. F. hatte Glück. Ihre Gedanken sind bei der jungen Frau, die wohl vom Hals an abwärts gelähmt bleibt: «Das, was ihr passierte, ist furchtbar. Auch dass sie den Rest ihres Lebens im Rollstuhl verbringen muss. Ich hoffe, dass sie den Täter bald finden», sagt A. F. und fordert: «Man sollte alle Männer aus der Region zum DNA-Test schicken.»
* Name der Redaktion bekannt
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