Insgesamt lag die Junitemperatur im landesweiten Mittel 2,7 Grad über der Norm der Jahre 1991 bis 2020, wie Meteoschweiz, das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie, am Mittwoch mitteilte. Noch heisser war es seit Messbeginn nur einmal gewesen: Im Juni 2003 mit 4,7 Grad über der Norm.
Der Monat fing noch gewitterhaft an, in Neuenburg, La Chaux-de-Fonds NE, Schaffhausen oder Wädenswil ZH gab es sogar täglich Regen. Doch ab Mitte des Monats wurde die Schweiz von einer Hitzewelle erfasst, während der die Temperaturen auf der Alpennordseite und im Wallis verbreitet auf über 30 Grad stiegen.
Die höchsten Werte wurden am 19. Juni erreicht und zwar in Beznau (Würenlingen) AG mit 36,9 Grad. Der Ort egalisierte damit den Schweizer Junirekord von Basel. Dort waren im Jahr 1947 ebenfalls 36,9 Grad gemessen worden.
Neuenburg verzeichnete in diesen Tagen sogar die heisseste Juni-Dreitagesperiode seit Messbeginn: Vom 18. bis am 20 Juni lag das mittlere Tagesmaximum bei 34,6 Grad.
Die Hitzewelle dauerte beidseits der Alpen bis 21. Juni an, danach kamen die Gewitter: In Luzern und Fahy JU ging dabei am 22. beziehungsweise am 26. Juni in zehn Minuten so viel Niederschlag nieder, wie noch nie seit der automatischen Messung im Jahr 1981.
Und es blitzte: Gemäss Meteonews bis Anfang der Woche bereits knapp 100'000 mal. Allein im Kanton Bern wurden schon knapp 15'000 Blitzentladungen gemessen.
In grossen Teilen erreichte die Niederschlagsmenge aber nur 80 Prozent der Norm, wie Meteoschweiz weiter schrieb. In der Westschweiz blieb sie regional darunter, in der Südschweiz waren es gar nur 50 Prozent. Im zentralen Mittelland hingegen stiegen die Werte auf 100 bis 150 Prozent der Norm.
Dazu kam der Hagel. Die grösste von Hagel betroffene Fläche des Monats wurde bereits am 5. Juni registriert. Aber auch während und nach der Hitzewelle am 15., 21., 22. und 23. Juni waren grössere Flächen von Hagel betroffen. (SDA)