Er werde für seinen jahrelangen Kampf für Meinungsfreiheit und mehr politische und zivile Bürgerrechte geehrt, teilte die Martin-Ennals-Stiftung am Dienstagabend in Genf mit. Er sei «eine der wenigen Stimmen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, die eine glaubwürdige und unabhängige Einschätzung der Menschenrechtsentwicklung im Land geben». Die Auszeichnung gilt als eine Art «Nobelpreis für Menschenrechte».
Mansur war 2011 in einem von Menschenrechtsorganisationen als «unfair» kritisierten Prozess zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Die Staatsanwaltschaft hatte ihm und vier weiteren Angeklagten unter anderem vorgeworfen, die Bevölkerung gegen die Regierung aufgewiegelt und die Sicherheit des Staates gefährdet zu haben.
Mansur wurde später begnadigt, allerdings wurde sein Pass eingezogen, er darf die Emirate nicht verlassen. In den VAE unterliegen politische Aktivitäten starken Einschränkungen. Es gibt keine offiziellen Oppositionsgruppen, politische Parteien sind verboten.
«Ahmed Mansur bezahlt noch immer den Preis dafür, dass er sich in seinem Land öffentlich zu Menschenrechtsbelangen geäussert hat. Wir fordern die Regierung auf, seine Reisesperre aufzuheben», sagte die Präsidentin der Martin-Ennals-Stiftung, Micheline Calmy-Rey, laut einer Mitteilung.
Der Martin-Ennals-Preis, der nach einem früheren Generalsekretär von Amnesty International benannt ist, wird seit 1993 vergeben. Er ist mit 20'000 Franken dotiert. Die Preisträger werden von einer zehnköpfigen Jury ausgewählt, deren Mitglieder von führenden Menschenrechtsorganisationen der Welt ernannt werden.
Neben Mansur waren Menschenrechtsanwalt Robert Sann Aung aus Myanmar und die Menschenrechtlerin Asmaou Diallo aus Guinea nominiert. Im vergangenen Jahr war die mexikanische Menschenrechtsanwältin Alejandra Ancheita mit dem «Nobelpreis für Menschenrechte» ausgezeichnet worden.
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