Der dauerempörte Ständerat Thomas Minder (59) ist selten um Worte verlegen. Der Schaffhauser, der seine politische Karriere einst mit der «Abzocker»-Initiative begann, nervte sich schon zu Beginn seiner Zeit im «Stöckli», als man ihn einmal abgeklemmt hatte. «Die stärkste Waffe eines Politikers ist doch die Sprache», schimpfte er 2012 im «Tages-Anzeiger». Auch letzte Woche gehörte er zu den Wortführern, als das Parlament das Covid-19-Geschäftsmietegesetz versenkte. Mit der Vorlage wollte die Linke einen schweizweiten Mieterlass für das coronagebeutelte Gewerbe erzwingen. Der Staat solle sich möglichst wenig einmischen, hielt Minder dagegen. Grund genug für uns, bei Minder nachzufragen, wie es seine Firma Trybol so mit Staatshilfen hat. Hat der Mundwasserhersteller Kurzarbeit eingeführt? Oder Covid-Kredite in Anspruch genommen?
Trotz mehrmaligen Nachfragens blieb Minder – still. Wir sind beruhigt: Wenn es sein muss, kann er auch mal schweigen.